Schweinfurt in Aufruhr: Neues Buskonzept kostet eine halbe Million mehr!

Schweinfurt in Aufruhr: Neues Buskonzept kostet eine halbe Million mehr!

Schweinfurt, Deutschland - In Schweinfurt sorgt das neue Stadtbuskonzept 2.0 für rege Diskussionen. Die beiden Ingenieure Ines Bender und Hartmut Bach, die das Konzept kritisch unter die Lupe genommen haben, sprechen sogar von einem „Schildbürgerstreich“. Laut ihrer Berechnung verursacht das neue System Mehrkosten von rund einer halben Million Euro pro Jahr, was angesichts der aktuellen Finanzlage durchaus fragwürdig erscheint berichtet die Main-Post.

Ein zentraler Kritikpunkt der Ingenieure ist, dass rund 130 Fahrten im Vergleich zum alten Bussystem gestrichen werden. Damit wird für die Fahrgäste nicht nur die Frequenz, sondern auch die Flexibilität der Nutzung eingeschränkt. Während die Busse an den neuen Endhaltestellen nun über 60 Stunden pro Werktag inaktiv stehen, entsteht eine Art Geldverbrennung durch nicht fahrende Busse. Bender und Bach weisen darauf hin, dass die Bürger und Busnutzer von diesen Stillständen keinen Nutzen haben. Zudem erfordert das neue Konzept die Anstellung von zehn zusätzlichen Busfahrern, was die ohnehin besorgniserregenden Mehrkosten weiter in die Höhe treibt.

Aufbruch in die Digitalisierung

bericht die Stadt Schweinfurt. Die App arbeitet mit einem fairen Entfernungstarif und sieht für Erwachsene 0,27 Euro pro Kilometer vor, während Kinder nur 0,15 Euro zahlen, plus einem Grundpreis von 1,35 Euro oder 0,74 Euro. Eine besondere Erleichterung: Der Tagespreis ist auf 5 Euro für Erwachsene und 2,75 Euro für Kinder begrenzt, egal wie viele Fahrten man unternimmt.

Die Einführung des bargeldlosen zahlenden Systems erfordert eine einmalige Registrierung der Fahrgäste. Diese haben dann die Möglichkeit, die „Smart Stop“-Funktion zu nutzen, die ein automatisches Check-Out ermöglicht, falls man vergisst, es manuell zu beenden. Diese Innovation ist Teil eines neuen Verkehrsverbunds, der ab 2025 in Mainfranken entstehen soll, und macht das Reisen nicht nur einfacher, sondern auch effizienter.

Herausforderungen für den Nahverkehr

Doch wie heißt es so schön? „Der Teufel steckt im Detail“. Um im Bereich des Nahverkehrs eigenwirtschaftlich zu agieren, sind bestimmte Anforderungen einzuhalten, wie dies auch im Bericht von DB Regio ausgeführt wird. Die Verkehrsunternehmen müssen bei der zuständigen Genehmigungsbehörde Anträge stellen, dass ihr Angebot den Standards des Aufgabenträgers entspricht. Dies könnte für einige Betreiber eine Herausforderung darstellen, während andere von den neuen Regularien profitieren könnten. Eigenwirtschaftlicher Verkehr hat den Vorteil, dass er den öffentlichen Haushalt entlastet und private Anbieter motiviert, sich in den Wettbewerb zu begeben.

Die Stadt und die zuständigen Verkehrsunternehmen müssen nun ein gutes Händchen haben, um einen Erfolg aus den Veränderungen zu ziehen und das neue Konzept nicht zum Bumerang werden zu lassen. Inwiefern die kritischen Stimmen und die neuen digitalen Angebote miteinander in Einklang gebracht werden können, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Die Schweinfurter Busfahrer und Fahrgäste müssen sich auf spannende, wenn auch herausfordernde Zeiten einstellen.

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OrtSchweinfurt, Deutschland
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