Meldungen gesucht: Helfen Sie den Starnberger Brutvögeln beim Überleben!

Die ASO ruft zur Meldung von Brutstätten im Landkreis Starnberg auf. Ziel: Atlas Deutscher Brutvogelarten 2.0 bis 2030.
Die ASO ruft zur Meldung von Brutstätten im Landkreis Starnberg auf. Ziel: Atlas Deutscher Brutvogelarten 2.0 bis 2030. (Symbolbild/NAGW)

Meldungen gesucht: Helfen Sie den Starnberger Brutvögeln beim Überleben!

Starnberg, Deutschland - Im Landkreis Starnberg stehen die Vogelfreunde in den Startlöchern: Die Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) im LBV ruft zur Mithilfe bei der Kartierung von Brutstätten für Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalben auf. Ziel ist die Erstellung des neuen Atlas Deutscher Brutvogelarten (Adebar 2.0), der wichtige Daten für den Naturschutz liefert. Diese Erfassung hat bereits im März 2025 begonnen und wird bis 2029 andauern. Der erste Atlas erschien 2012 und bildet die bundesweite Verbreitung der Brutvögel ab. Die neue Auflage soll voraussichtlich 2030 veröffentlicht werden, wodurch die Langzeitbeobachtungen eine breite Grundlage für zukünftige Naturschutzmaßnahmen bieten.

ASO-Leiter Pit Brützel äußert, dass die Kartierung in Gebieten von circa 30 Quadratkilometern erfolgt und dass alle Vogelarten gezählt werden, ausgenommen sehr häufige wie Amseln oder Buchfinken. Besonders im Fokus der Untersuchung stehen die Mauersegler sowie die Schwalbenarten, die aufgrund von Nistplatzmangel stark bedroht sind. Dieser Rückgang ist unter anderem auf moderne Baupraktiken zurückzuführen, die den Vögeln die notwendigen Brutstätten rauben. Die Meldung von Brutstätten kann telefonisch unter (081 43) 88 08 oder per E-Mail an starnberg@lbv.de übermittelt werden.

Fokus auf bedrohte Arten

Warum sind Mauersegler und Schwalben so gefährdet? Die Mauersegler sind oft hoch am Himmel zu beobachten, wo sie nahezu ihr ganzes Leben verbringen. Sie brüten in Höhlungen an Gebäuden, wobei die moderne Bauweise ihnen massiv Probleme bereitet. Die steigende Dichte an isolierten Fassaden reduzierte ihre Nistmöglichkeiten erheblich. Zudem leiden wie viele andere Arten auch die Schwalben unter einem rückläufigen Angebot an Insekten – ihrer Hauptnahrungsquelle, was zu einem gefährlichen Zusammenspiel aus Nahrungsmangel und steigenden Nistplatzengpässen führt.

Rauch- und Mehlschwalben sind direkt mit der menschlichen Zivilisation verbunden und benötigen spezifische Nistplätze sowie eine ausreichende Nahrungsversorgung. Ihre Nester finden sie häufig in Ställen und unter Dächern, wobei die Mehlschwalbe Lehm für den Nestbau benötigt und in der Nähe von Gewässern lebt. Besonders besorgniserregend war der plötzliche Kälteeinbruch im September 2022, der viele Schwalben das Leben kostete.

Ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz

Die neue Auflage des Adebar wird ein Standardwerk zur Dokumentation der Verbreitung und Bestandsentwicklung von etwa 280 Brutvogelarten in Deutschland sein. Bisher haben mehr als 4.000 engagierte Personen über 500.000 Stunden in die Kartierung und Auswertung investiert. Das Ergebnis wird ein umfangreicher Atlas sein, der nicht nur Karten zu den Vorkommen bereitstellt, sondern auch spannende Einblicke in die Lebensweise der Vögel gewährt. Auch in diesem Atlas sind die Arten in liebevollen Aquarellen dargestellt, was nicht nur für Experten sondern auch für Laien von Interesse ist – besonders, wenn es darum geht, wie man einen Beitrag zum Lebensschutz dieser Tiere leisten kann, z. B. durch das Anbringen geeigneter Nistplätze.

Weitere Informationen zur Kartierung der Brutvögel und Tipps, wie Bürger:innen helfen können, sind auf der Webseite des Arbeitskreises „Schwalben und Mauersegler“ der LBV-Kreisgruppe verfügbar. Wer mehr über die Lebensweise der Mauersegler erfahren möchte, kann sich auf den entsprechenden Seiten des Landesbundes für Vogelschutz informieren oder auch das umfassende Nachschlagewerk Adebar anschauen, welches sich gut für alle Naturinteressierten eignet.

Das Engagement für den Vogelschutz, gerade in diesen herausfordernden Zeiten für viele Arten, ist wichtig – jeder kleine Beitrag zählt! Wer also einen Mauersegler oder eine Schwalbe in seinem Umfeld entdeckt, sollte sich nicht scheuen, dies zu melden und so aktiv zum Schutz dieser faszinierenden Tiere beizutragen. Weitere Informationen gibt es auf Merkur, LBV, und DDA.

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OrtStarnberg, Deutschland
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