Alba Berlin trennt sich überraschend von Trainer Gonzalez – Was nun?

Berlin, Deutschland - Alba Berlin hat sich heute von Head Coach Israel Gonzalez getrennt. Diese Entscheidung überrascht, kommt sie doch zu einem unerwarteten Zeitpunkt und in Anbetracht der anhaltenden Misserfolge des Vereins. Nach Einschätzung des Teams befindet sich Alba auf dem 12. Platz der Bundesliga, ist der Letzte in der Euroleague und schied im Pokal bereits im Viertelfinale aus. Die Bilanz des Vereins in dieser Saison ist historisch schlecht, was auch Sportdirektor Himar Ojeda der Mannschaft anlastet. Vor dieser Entscheidung hatte Ojeda Gonzalez jedoch weiter Rückhalt gegeben, auch in weniger erfolgreichen Zeiten.

Gonzalez, der seit 2017 bei Alba tätig war, hatte in seiner ersten Saison als Head Coach das Double aus Meisterschaft und Pokal gewonnen. Doch in den folgenden Jahren fehlte es an Konstanz sowie an der individuellen Entwicklung der Spieler. Viele Kritiken richteten sich gegen seine fragwürdigen taktischen Entscheidungen und das In-Game-Coaching, während auch das Verletzungspech zur aktuellen misslichen Lage beigetragen hat. Trotz des hohen Etats von Alba, der den zweithöchsten der Liga darstellt, könnte das Team in dieser Saison erstmals die Playoffs verpassen.

Ein neuer Anfang mit Pedro Calles

Künftig wird Pedro Calles, der zuvor Assistenztrainer war, das Zepter als neuer Head Coach übernehmen. Sein schneller Einstieg wird durch die bereits vorhandene Kenntnis der Mannschaft und der internen Strukturen erleichtert. Calles hat nun die Aufgabe, in den verbleibenden 11 Spielen der Bundesliga, das Team zurück in die Erfolgsspur zu führen. Sein erstes Spiel als Cheftrainer findet in der Euroleague statt, wo er die Gelegenheit hat, direkt zu zeigen, was er kann.

Die bevorstehenden Herausforderungen sind enorm, sowohl für Calles als auch für die gesamte Mannschaft. In Anbetracht der bisherigen Saisonleistungen wird eine erstaunliche Wende benötigt, um die Chancen auf eine Playoff-Teilnahme noch zu wahren. Calles hofft darauf, die Ansprüche und Möglichkeiten des Teams schnell wieder auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen.

Der Kontext der Trainerwechsel im Basketball

Der aktuelle Trainerwechsel bei Alba Berlin steht in einem breiteren Kontext, da im deutschen Basketball große Veränderungen stattfinden. Eine wichtige Rolle spielen hier auch die Initiativen des Deutschen Basketball Bundes (DBB) zur Förderung der Trainerentwicklung. Eine neue Online-Literaturdatenbank mit dem Namen „LIDA Basketball“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig eingeführt. Diese Datenbank bietet Zugang zu nahezu 2.500 Publikationen zu Basketball und verwandten Themen und wird täglich aktualisiert, um Trainer, Athleten und Wissenschaftler mit den neuesten Erkenntnissen zu versorgen.

Die Entwicklung der LIDA Basketball ermöglicht es Nutzern, durch eine intuitive Nutzung von Schlagwörtern schnell auf relevante Studien zuzugreifen. DBB-Vizepräsident Prof. Lothar Bösing betont den Mehrwert dieser Ressource für alle Basketballinteressierten. Mit etwa 300 neuen Quellen, die monatlich erfasst werden, trägt die Datenbank zur kontinuierlichen Fortbildung und modernen Trainingstechniken im Basketball bei.

Die Kombination aus einem neuen Trainer ans Ruder und der Unterstützung durch moderne Bildungsressourcen könnte Albas Weg in eine positive Richtung überwinden, doch zunächst steht die Aufgabe im Vordergrund, in den verbleibenden Spielen der Saison einen markanten Aufschwung zu erzielen.