Azubis fordern dringend mehr Wohnraum in Berlin – Politik unter Druck!

Berliner Auszubildende fordern mehr bezahlbaren Wohnraum und Unterstützung. Senatorin Kiziltepe reagiert auf dringliche Bedürfnisse.
Berliner Auszubildende fordern mehr bezahlbaren Wohnraum und Unterstützung. Senatorin Kiziltepe reagiert auf dringliche Bedürfnisse. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Berliner Auszubildende stehen vor einer wachsenden Herausforderung: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wird immer drängender. Am Donnerstag überreichten sie einen Forderungskatalog an die Arbeits- und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD), der klare Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Wohnsituation fordert. Dieses Dokument wurde im Rahmen eines Workshops von engagierten Auszubildenden erarbeitet, die sich aktiv für ihre Interessen einsetzen.

Den größten Handlungsbedarf sehen die Auszubildenden im Bau von mehr Azubi-Wohnheimen, bevorzugt in der Nähe von Studierendenwohnheimen. Die Forderungen umfassen auch die aktive Unterstützung bei der Wohnungssuche sowie einen erleichterten Zugang zu bestehenden Wohnheimen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Aktuell sind die Verhältnisse angespannt: Über 9.000 Plätze in Studentenwohnheimen stehen in Berlin zur Verfügung, die jedoch vorrangig Studierenden vorbehalten sind. Azubis müssen häufig auf die Leerstände der Studentenwohnungen warten, wobei die Warteliste für Studierende bis zu 5.000 Personen umfasst, was die Situation weiter verschärft.

Kritik und Unterstützungsbedarf

Die Präsidentin der Handwerkskammer, Carola Zarth, äußerte Besorgnis über die akuten Probleme, mit denen Auszubildende konfrontiert sind. Sie stellte fest, dass es für Auszubildende kaum vergleichbare Wohnangebote wie für Studierende gibt. Kiziltepe selbst betonte die Dringlichkeit, bessere Wohnbedingungen für diese junge Zielgruppe zu schaffen. In diesem Kontext plant sie die Einrichtung eines sogenannten Azubiwerks, um gezielt auf die Bedürfnisse der Auszubildenden einzugehen.

Die Reaktionen auf den Forderungskatalog waren gemischt. Während Kiziltepe die Anfragen als wichtigen Hinweis auf die Notwendigkeit von Veränderungen wertete, gab es von den Grünen im Abgeordnetenhaus scharfe Kritik. Klara Schedlich, die jugendpolitische Sprecherin der Grünen, forderte schnellere Maßnahmen und bezeichnete die Einrichtung eines Azubiwerks als überfällig.

Auswirkungen auf die Ausbildungssituation

In einem aktuellen Ausbildungsreport des DGB zeigt sich eine sinkende Zufriedenheit unter den Azubis in Berlin. Die unzureichenden Wohnverhältnisse tragen zu einer insgesamt schwierigen Situation für junge Menschen bei, die sich in der Ausbildung befinden. Die schwarz-rote Koalition hat angekündigt, bis zum Ende der Wahlperiode bis zu 5.000 Wohneinheiten für Studierende und Auszubildende zu schaffen, doch viele fordern schnellere Schritte und konkrete Umsetzungen.

Die Situation bleibt angespannt, und die Berliner Auszubildenden hoffen auf baldige Fortschritte in der Wohnraumpolitik. Sie machen unverblümt deutlich, dass ihre Forderungen für eine zukunftsfähige Ausbildung und Integration in das Stadtleben unerlässlich sind. Weitere Informationen zu den Entwicklungen gibt es bei rbb24, Tagesspiegel und Süddeutsche.

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Ort Berlin, Deutschland
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