Beängstigender Anstieg von Messerangriffen unter Kindern in Berlin!

Angriffe mit Messern unter Kindern in Berlin nehmen zu. Polizei warnt und unterstreicht die Dringlichkeit präventiver Maßnahmen.
Angriffe mit Messern unter Kindern in Berlin nehmen zu. Polizei warnt und unterstreicht die Dringlichkeit präventiver Maßnahmen. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Ein besorgniserregender Vorfall an einer Berliner Grundschule wirft erneut Schlaglichter auf die Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen. Am 23. Mai 2025 griff ein 13-jähriger Schüler einen 12-jährigen Mitschüler mit einer Stichwaffe an und flüchtete anschließend. Dies ist nur einer von vielen Fällen, der die Polizei und die Öffentlichkeit alarmiert. Die Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel äußerte ihre persönliche Besorgnis über den Anstieg solcher gewalttätiger Taten unter jungen Menschen, ein Trend, der bereits seit Jahren beobachtet wird. Laut Tagesspiegel spielen dabei Waffen, insbesondere Messer, eine wesentliche Rolle.

Die Zahlen sind alarmierend: In Berlin waren im Jahr 2023 insgesamt 3.482 Straftaten mit Messern registriert, von denen etwa die Hälfte Drohungen darstellten. Besonders erschreckend ist, dass 30% der Täter unter 21 Jahre alt sind. Viele der Verdächtigen sind unter 18, und Kinder unter 14 Jahren gehören ebenfalls zu den registrierten Tätern. Die Innensenatorin Iris Spranger betont die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen, insbesondere bei Elternhäusern, um eine „Sozialisation zur Kriminalität“ zu verhindern.

Gesellschaftliche Einflüsse und Präventionsmaßnahmen

Die Kriminalität unter Jugendlichen wird häufig als soziales Phänomen betrachtet, das tiefere gesellschaftliche Wurzeln hat. Laut bpb zeigt sich, dass Jugendkriminalität zu einem großen Teil kein Phänomen sozialer Minderheiten ist. Stattdessen sind es viele Jugendliche, die mit zunehmendem Alter straffrei werden. Statistiken belegen, dass bis zu 70% der Schüler angaben, innerhalb des letzten Jahres straffällig geworden zu sein. In einer Befragung aus 2007/2008 berichteten 43,7% der männlichen und 23,6% der weiblichen Schüler von Straftaten.

Die Prävalenz von Gewaltdelikten unter Jugendlichen ist in den letzten Jahren zwar zurückgegangen, doch schwerere Delikte sind nach wie vor ein ernstes Problem. Insbesondere die Gewaltbereitschaft unter Jungen ist hoch; eine Duisburger Studie zeigt, dass 84% der Jungen und 69% der Mädchen von 13 bis 18 Jahren mindestens einmal straffällig wurden. Um diesen Trends entgegenzuwirken, sind Präventionsprojekte wie „Messer machen Mörder“ ins Leben gerufen worden, die darauf abzielen, Jugendliche von Gewaltakte abzuhalten.

Der Einfluss der Covid-19-Pandemie

Die Covid-19-Pandemie hat dem Rückgang der Jugendkriminalität zusätzlich Vorschub geleistet, indem sie viele Jugendliche in ihrer Freizeitgestaltung und sozialen Interaktion einschränkte. Dennoch zeigen die aktuellen Daten, dass die Belastungszahlen für jugendliche Tatverdächtige immer noch höher sind als die für Erwachsene. Diese Verhältnisse machen deutlich, dass präventive Maßnahmen dringend erforderlich sind, um die Jugendlichen aus einem Teufelskreis von Kriminalität und Gewalt zu befreien.

Insgesamt bleibt der Eindruck bestehen, dass die Jugendkriminalität durch soziale Faktoren und individuelle Einflüsse stark geprägt ist. Um nachhaltig positive Veränderungen zu bewirken, wird präventive soziale Unterstützung und Integrationsarbeit als zentral erachtet. Nur so kann das Risiko von Jugendkriminalität gesenkt und ein sicherer Raum für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen geschaffen werden.

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Ort Berlin, Deutschland
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