Verdienstvoller Abschied: Stephan Groscurth verlässt Pressestelle des VG

Kirchstraße 7, 10557 Berlin, Deutschland - Der lange amtierende Pressesprecher des Verwaltungsgerichts Berlin, Stephan Groscurth, hat sich zum 1. Januar 2025 von seiner Position verabschiedet. Über 17 Jahre leitete Groscurth die Pressestelle und veröffentlichte in dieser Zeit mehr als 800 Pressemitteilungen. „Sein Einsatz für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Gerichts war vorbildlich und unermüdlich. Er hat über viele Jahre hinweg für eine offene und transparente Kommunikation gesorgt“, würdigte die Präsidentin des Verwaltungsgerichts seinen Beitrag zur gerichtlichen Kommunikation. „Dafür gebührt ihm mein herzlicher Dank“, so die Präsidentin weiter. Berlin.de berichtet, dass Anna von Oettingen die Nachfolge von Groscurth antreten wird.

Groscurth wird jedoch nicht aus dem Gericht ausscheiden, sondern bleibt Vorsitzender der 4. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin. Diese Kammer beschäftigt sich unter anderem mit Außenwirtschaftsrecht, Wirtschaftsverwaltungsrecht und Gewerberecht.

Vielfältige Aufgaben als Kirchenrichter

Neben seiner Arbeit am Verwaltungsgericht engagiert sich Groscurth auch im Ehrenamt als Vorsitzender des Kirchlichen Verwaltungsgerichts. Seit über neun Jahren urteilt er dort über Fälle, die von Pfarrdienstrecht bis hin zu Fragen der Gemeindefinanzen reichen. „Die Aufgabenfülle ist breit gestreut. Jeder Fall ist anders, jeder Fall ist neu“, erklärt Groscurth. Das Kirchliche Verwaltungsgericht besteht aus drei Mitgliedern, darunter auch ein Theologe, und bearbeitet eine Vielzahl von unterschiedlichen Fällen.Evangelische Zeitung hebt hervor, dass die Konflikte, die Groscurth in seiner Rolle als Kirchenrichter behandelt, oft bereits stark eskaliert sind, bevor sie vor Gericht kommen.

Die Eröffnung jeder Verhandlung im Kirchengericht erfolgt mit einem geistlichen Wort. Groscurth schätzt diesen Teil seiner Arbeit, da er oft als menschlicher und empathischer Aspekt in einem rechtlichen Kontext dient. „Oft sind zugrunde liegende Konflikte nicht juristisch aus der Welt zu schaffen, aber die Arbeit ist nicht unbefriedigend“, sagt er.

Engagement über den Gerichtssaal hinaus

Stephan Groscurth, 59 Jahre alt und in Berlin-Moabit beheimatet, hat seit 1996 sein Büro in der Kirchstraße 7. Neben seiner Richtertätigkeit engagiert er sich als Schulpate bei einem Projekt der Berliner Handwerkskammer. Dort versucht er, Fünftklässler für eine Berufsausbildung zu begeistern und organisiert Klassenbesuche im Gericht. Groscurth ist auch musikalisch aktiv und überzeugt durch seine empatische Art.

Seine Lebensgeschichte ist ebenso vielschichtig, wie sein berufliches Engagement. Groscurth wurde 1964 in Recklinghausen geboren, wuchs in einer theologischen Familie auf und ist seit Langem in der Evangelischen Kirche verwurzelt. Trotz seines breit gefächerten beruflichen und ehrenamtlichen Engagements bleibt er bescheiden und betont, dass die Arbeit im Kirchlichen Verwaltungsgericht für ihn eine Form der psychologischen Auseinandersetzung sei.

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Ort Kirchstraße 7, 10557 Berlin, Deutschland
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