Jubel in Neukölln: Berliner feiern Waffenruhe im Gaza-Konflikt

Nach dem Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas feierten Hunderte Menschen in Berlin-Neukölln ausgelassen.
Nach dem Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas feierten Hunderte Menschen in Berlin-Neukölln ausgelassen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Hermannplatz, 12051 Berlin, Deutschland - Nachdem Israel und die Hamas eine Vereinbarung für eine Feuerpause im Gaza-Konflikt sowie die Freilassung weiterer Geiseln erzielt hatten, kam es umgehend zu Feierlichkeiten in Berlin-Neukölln. Unmittelbar nach den ersten Berichten über die Einigung versammelten sich Dutzende Menschen am Hermannplatz, um ihrer Freude Ausdruck zu verleihen. Diese kurzfristig angemeldete Kundgebung hatte einen „Jubelcharakter“, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Ursprünglich waren etwa 100 Teilnehmer vor Ort, die Palästina-Flaggen schwenkten, doch gegen Abend steigerte sich die Zahl auf rund 300. Die Polizei betonte, dass die Stimmung insgesamt positiv und die Versammlung friedlich verlaufe, ohne dass es zu Vorfällen kam.

Die Feuerpause soll am kommenden Sonntag beginnen, wie der Ministerpräsident Katars, Mohammed bin Abd al-Rahman Al Thani, nach Gesprächen in Doha mitteilte. Auch der scheidende US-Präsident Joe Biden bestätigte die Vereinbarung und äußerte sich „begeistert“ über den Deal, der die Kämpfe im Gazastreifen beenden und dringend benötigte humanitäre Hilfe für palästinensische Zivilisten ermöglichen soll. „Dieser Deal wird die Kämpfe im Gazastreifen stoppen“, so Biden. „Die Geiseln werden nach mehr als 15 Monaten Gefangenschaft mit ihren Familien vereint.“

Internationale Reaktionen

Die Einigung sorgte nicht nur in Gaza, sondern auch international für Erleichterung. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte, dass er die Einigung für eine Chance auf ein dauerhaftes Kriegsende halte. Er forderte die vollständige Freilassung aller Geiseln und die Rückkehr der sterblichen Überreste gefallener Geiseln zu deren Angehörigen. Scholz forderte, die Chance zu nutzen, um die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern.

Auch Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin, äußerte vorsichtig optimistisch, dass es Hoffnung auf ein Ende des Sterbens in Gaza gebe. In den sozialen Medien appellierte sie an alle, die Verantwortung tragen, die Gelegenheit zu nutzen. Die EU-Kommission zeigte sich ebenfalls erleichtert und begrüßte die Vereinbarung als dringend benötigte Entlastung für die von dem Konflikt betroffenen Menschen.

Feierlichkeiten im Gazastreifen

Die Nachricht über die Waffenruhe hat im Gazastreifen Jubel ausgelöst. Tausende Menschen versammelten sich auf den Straßen, um den besonderen Moment zu feiern. Berichten zufolge tanzten die Menschen, umarmten sich und hielten die Freude auf Kamera fest. Diese gefühlvollen Reaktionen spiegeln das große Bedürfnis nach Frieden und Stabilität in der Region wider.

Die Einigung zwischen Israel und der Hamas wurde nicht nur als menschliche Geste, sondern auch als politischer Meilenstein wahrgenommen. Donald Trump, der kommende US-Präsident, reklamiert den Deal als Erfolg seines Wahlkampfs. Er betonte, dass er verhindern werde, dass der Gazastreifen erneut zu einem „terroristischen Zufluchtsort“ werde.

Angesichts der jüngsten Eskalationen im Nahost-Konflikt, die durch den Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und die darauffolgende militärische Reaktion Israels ausgelöst wurden, könnte die angestrebte Waffenruhe eine Wende darstellen. Die internationalen Bemühungen, diese Einigung zu erreichen, waren geprägt von intensivem Druck aus den USA, sowohl von Biden als auch von Trump.

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Ort Hermannplatz, 12051 Berlin, Deutschland
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