Buchpremiere: Prof. Portnov enthüllt neue Perspektiven auf Ukraine-Studien

Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin, Deutschland - Am 21. Mai 2025 um 18.00 Uhr findet die Buchpräsentation von Prof. Dr. Andrii Portnov an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Der Titel seines neuen Werkes lautet „Ukraine-Studien. Einführung“ und stellt die erste umfassende Einführung in die Ukraine-Studien in deutscher Sprache dar. Die Veranstaltung wird von der Professur Ostslawische Literaturen und Kulturen der Humboldt-Universität, dem Viadrina Center of Polish and Ukrainian Studies sowie dem PRISMA UKRAЇNA Research Network Eastern Europe organisiert.
Das Buch deckt eine Vielzahl von Themen ab, darunter die ukrainische Geschichte, Politik, Literaturen, Medien, Sprachen und konfessionelle Fragen aus einer vergleichenden Perspektive. Prof. Dr. Portnov richtet sich mit seinem Werk nicht nur an Lehrende und Studierende, sondern auch an Journalistinnen und Journalisten sowie Politiker*innen und Interessierte an östlichem Europa.
Ziele und Ansätze der Ukraine-Studien
Das Hauptziel des Buches, wie Portnov betont, ist es, ein nachhaltiges Interesse an der Ukraine zu wecken, das über den aktuellen Konflikt hinausgeht. Er fordert ein Umdenken in der Wahrnehmung der Ukraine und Deutschlands und will eine neue analytische Sprache für Europa und die Welt entwickeln. Historische Perspektiven, etwa die des ukrainischen Kybernetikers Viktor Gluschkow oder das größte jüdische Gemeindezentrum Europas in Dnipro, sind ebenfalls zentrale Bestandteile des Textes.
Die innere Vielfalt der Ukraine, sowohl kulturell als auch sprachlich, wird als eine Stärke des ukrainischen Projekts einer politischen Nation angesehen. So thematisiert Portnov die Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Kulturen in der Ukraine, insbesondere in den ukrainisch-polnischen, ukrainisch-russischen und ukrainisch-deutschen Beziehungen. Diese transnationalen Verflechtungen sind laut Portnov essenziell, um die Geschichte und Gegenwart der Ukraine aus einer interdependenten Perspektive zu verstehen, die Literatur, Medien, Sprachen und konfessionelle Fragen umfasst.
Erweiterung der Ukrainestudien
Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder trägt ebenfalls zur Weiterentwicklung der Ukrainestudien bei. Das bisherige „Zentrum für interdisziplinäre Polenstudien“ wird in „Viadrina Center of Polish and Ukrainian Studies“ umbenannt. Andrii Portnov, der dort den Lehrstuhl für verflochtene Geschichte der Ukraine innehat, thematisiert die Bedeutung des Studiums der Geschichtswissenschaft und warnt vor politisch motiviertem Reduktionismus in der postkolonialen Geschichtsschreibung.
Er kritisiert den Rückfall in schematische Nationalgeschichten und setzt sich für eine komplexe Betrachtung der ukrainischen Geschichte als Verflechtungsgeschichte ein. Die transnationale und vergleichende Geschichte erfordert fundierte Kenntnisse des lokalen Materials und schließt nicht die Forschung zu Polen oder Russland aus.
Das Buch „Ukraine-Studien. Einführung“ stellt somit einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Ukraine dar und bietet einen wertvollen Überblick über die vielschichtigen Beziehungen und die kulturelle sowie politische Vielfalt des Landes.
Für weitere Informationen zur Buchpräsentation und zu den Ukraine-Studien können Sie die Artikel auf Europa-Universität Viadrina, Nomos und Zeitschrift Osteuropa besuchen.
Details | |
---|---|
Ort | Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin, Deutschland |
Quellen |