Poststreik: Alternativen für pünktliche Sendungen im Überblick!

Niedersachsen, Deutschland - Am Wochenende setzt die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks bei der Deutschen Post fort. Die derzeitigen Tarifkonflikte betreffen insbesondere die Bereiche der Brief-, Verbund- und Paketzustellung. Am 6. Februar 2025 wurden bereits Warnstreiks an verschiedenen Standorten bundesweit durchgeführt, nach einem ersten Aktionstag in der Paketzustellung am 5. Februar 2025. Die Stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis sprach von einem klaren Signal an die Arbeitgeberseite, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutliche Verbesserungen fordern.
Die Beschäftigten der Deutschen Post verlangen eine Tarifsteigerung von linear sieben Prozent sowie eine Laufzeit des neuen Tarifvertrags von zwölf Monaten. Zusätzlich sollen Tarifbeschäftigte und Auszubildende drei Urlaubstage mehr erhalten. Ein extra Urlaubstag für ver.di-Mitglieder wird ebenfalls gefordert. Die nächste Runde der Tarifverhandlungen findet am 12. und 13. Februar 2025 statt.
Alternativen während der Streikphase
In der Zwischenzeit sind Verbraucher auf alternative Dienstleister angewiesen. Unternehmen wie Pin Mail, Südmail oder Nordbrief bieten umfassende Dienstleistungen an, die nicht von den Streiks betroffen sind. Laut der Bundesnetzagentur gibt es mehrere hundert Konkurrenzunternehmen im Postversand, die eigene Zustellstrukturen, Briefkästen und Shops haben. Diese Anbieter sind Teil der Netzgesellschaft „Die Zweite Post (P2)“, die sowohl bundesweiten als auch internationalen Versand ermöglicht. Dies gibt Verbrauchern die Möglichkeit, fristgerecht ihre Sendungen zu versenden.
Markus Hagge von der Verbraucherzentrale Niedersachsen empfiehlt, bei fristgebundenen Sendungen im Falle von Verzögerungen eine schriftliche Fristverlängerung mit dem Empfänger zu vereinbaren. Das Postgesetz schreibt vor, dass 95 Prozent der inländischen Sendungen im Jahresdurchschnitt am dritten Tag nach Einlieferung zugestellt werden müssen, 99 Prozent bis zum vierten Tag. Sollte die Deutsche Post diese Vorgaben nicht einhalten, kann das als Vertragsverletzung gewertet werden. Verbraucher sollten daher bei längeren Laufzeiten aktiv nachhaken und ihre Rechte geltend machen.
Die Belastungen der Beschäftigten
Die Arbeitsbedingungen für die Zusteller sind anspruchsvoll. Beschäftigte transportieren Pakete von bis zu 31,5 Kilogramm alleine, während die Mehrheit der ver.di-Mitglieder aufgrund der gestiegenen Arbeitsbelastung nach mehr Regenerationszeit verlangt. Dies führt nicht nur zu körperlichem Stress, sondern auch zu psychischer Belastung und erhöhten Krankenständen unter den Mitarbeitern. In Anbetracht dieser Umstände fordert ver.di eine Begrenzung des Paketgewichts auf höchstens 20 Kilogramm, was politisch bislang nicht umgesetzt wurde.
Die Gewerkschaft betreibt aktiv die Forderung nach zusätzlichen freien Tagen, die nach den Bedürfnissen der Beschäftigten geplant werden können. Gerade gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter sollen einen zusätzlichen freien Tag als Wertschätzung für ihr Engagement erhalten. Die Frustration über die mangelnde Bewegung am Verhandlungstisch ist spürbar, und viele Beschäftigte sind bereit, ihre Forderungen notfalls mit einem Streik durchzusetzen.
Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen sowohl die Arbeitnehmer als auch die Verbraucher stehen. Während die einen für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, sind die anderen gezwungen, alternative Möglichkeiten zu finden, um ihre Postsendungen rechtzeitig zuzustellen.
Für weiterführende Informationen zu den aktuellen Entwicklungen berichtet Merkur über die Streiks und deren Auswirkungen. Auch die offiziellen Mitteilungen von ver.di bieten einen Einblick in die Forderungen der Gewerkschaft. Für Details zum Tarifkonflikt empfehlen wir einen Blick auf ver.di Tarif.
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Ort | Niedersachsen, Deutschland |
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