Chaos in Berlin: Polizei stoppt Heidenheim-Fans vor dem Stadion

Beim Bundesliga-Spiel zwischen Union Berlin und Heidenheim am 11. Mai 2025 kam es zu Festnahmen und Ausschreitungen.
Beim Bundesliga-Spiel zwischen Union Berlin und Heidenheim am 11. Mai 2025 kam es zu Festnahmen und Ausschreitungen. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Am 11. Mai 2025 fand ein spannendes Fußball-Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem 1. FC Heidenheim statt. Das Match, das auf dem Gelände der Alten Försterei in Berlin ausgetragen wurde, geriet jedoch von Anfang an in den Schatten von Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei. Die Berliner Polizei meldete, dass während des Spiels fünf Anhänger des 1. FC Heidenheim festgenommen wurden. Im Zuge der Vorfälle wurden auch rund 20 Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Landfriedensbruch gestellt.

Den Berichten zufolge waren etwa 2.000 Heidenheim-Fans nach Berlin gereist, um ihr Team zu unterstützen. Die Vorfälle ereigneten sich sowohl vor als auch nach dem Spiel und erzeugten ein angespanntes Klima. Laut dem 1. FC Heidenheim wurden bei einem Polizeieinsatz „etwa ein Dutzend“ Fans verletzt, die anschließend medizinisch versorgt werden mussten. Die Festnahmen erfolgten vor Spielbeginn, wobei der Verdacht im Raum stand, dass einige Fans unerlaubt Sticker angebracht hatten.

Deeskalation und Solidarität

Trotz der angespannten Situation zeigten die Fans eine kooperative Haltung, um die Lage zu deeskalieren. Petra Saretz, Vorstandsmitglied des 1. FC Heidenheim, bemängelte jedoch, dass die Polizei übermäßig Gewalt gegen mehrere Zuschauer angewendet habe. Die Polizei äußerte sich bislang nicht zu diesen Vorwürfen. Auch die aktive Fanszene des 1. FC Heidenheim entschied sich, während des Spiels auf organisierten Support zu verzichten, um auf die Vorkommnisse aufmerksam zu machen.

Trainer Frank Schmidt der Heidenheimer nutzte die Gelegenheit und sprach vor Anpfiff mit den Fans, um die Situation zu beruhigen. Während die Geschehnisse nicht den vollen Fokus des Spiels bestimmten, gewann der 1. FC Heidenheim schließlich mit 3:0 gegen Union Berlin, was das Sportliche in den Hintergrund rückte.

Hohe Polizeikosten und rechtlicher Kontext

Die Vorfälle rund um Fußballspiele sind nicht neu, und sie wirft auch Fragen zu den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen im Fußball auf. Das Bundesverfassungsgericht hat erst kürzlich entschieden, dass die Bundesländer an den hohen Polizeikosten bei Hochrisikospielen von Fußballfans beteiligt werden dürfen. Gerichtspräsident Stephan Harbarth betonte, dass diese Entscheidung nicht über die politische Vernunft oder Klugheit dieser Regelung entscheidet, sondern vielmehr auf der Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz basiert. Solche Hochrisikospiele erfordern oft einen enormen Polizeieinsatz, der sowohl Fans als auch Behörden vor große Herausforderungen stellt und so die Dimension der Auseinandersetzungen im Fußball widerspiegelt.

Angesichts der aktuellen Geschehnisse rund um die Begegnung zwischen Union Berlin und Heidenheim bleibt zu hoffen, dass Fußballspiele in Zukunft ohne derartige Eskalationen ausgetragen werden können und die Freude am Sport im Vordergrund steht.

Die vollständigen Berichte zu den Ereignissen können Sie hier nachlesen: rbb24, Spiegel, und Süddeutsche Zeitung.

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Ort Berlin, Deutschland
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