Doping-Skandal in Dresden: Supersprinter Wulff unter Verdacht!

Im Fall Simon Wulff wird die Gefährdung von Athleten durch riskante Nahrungsergänzungsmittel und Doping diskutiert.
Im Fall Simon Wulff wird die Gefährdung von Athleten durch riskante Nahrungsergänzungsmittel und Doping diskutiert. (Symbolbild/NAG Archiv)

Dresden, Deutschland - Die Diskussion um die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln im Spitzensport gewinnt an Bedeutung, insbesondere angesichts aktueller Vorfälle wie dem positiven Dopingtest des Dresdner Supersprinters und Bobanschiebers Simon Wulff auf Methylhexanamin. Der bei ihm festgestellte Testresultat könnte seiner Teilnahme an den bevorstehenden Olympischen Spielen im Jahr 2025 gefährlich werden. Methylhexanamin, ein Stimulans, ist im Training erlaubt, doch während Wettkämpfen ist dessen Einnahme strikt untersagt. Dopingforscherin Maria Kristina Parr von der Freien Universität Berlin hat darauf hingewiesen, dass viele Sportler oft unbedacht zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel konsumieren, ohne sich der damit verbundenen Risiken bewusst zu sein.

Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln ist im Top-Sport weit verbreitet, da sie gehäuft mit gesundheitlichen Vorteilen beworben werden. Doch die Risiken sind oft unklar und bestehen weiterhin, insbesondere in Bezug auf verbotene Substanzen. Parr warnt vor der aggressiven Werbung, die häufig gefährliche Inhaltsstoffe maskiert. Das Problem liegt darin, dass viele Nahrungsergänzungsmittel unter diversen Namen vertrieben werden, wie im Fall von Methylhexanamin, das auch als 1,3-Dimethylamylamin oder Geraniumöl bekannt ist. Diese Substanz kann in Produkten unter unterschiedlichen Bezeichnungen erscheinen und stellt ein hohes Risiko dar, da sie nicht nur die Leistungsfähigkeit steigern kann, sondern auch zu positiven Dopingtests führen kann.

Schleichende Risiken für Athleten

Die Organisation USADA macht darauf aufmerksam, dass Athleten weltweit positiv auf Methylhexanamin getestet haben. Eine Vielzahl von Nahrungsergänzungsmitteln, die in der Sporternährungsbranche verkauft werden, gibt Methylhexanamin offen auf ihren Etiketten an. Zu diesen Produkten gehören unter anderem Jack3d und Lipo-6-Black. Dennoch gibt es eine große Unsicherheit, ob diese Produkte tatsächlich die beworbenen Inhaltsstoffe enthalten oder ob sie möglicherweise versteckte gefährliche Substanzen beinhalten.

Um sich zu schützen, sollten Athleten unbedingt Produkte vermeiden, die mit übertriebenen Werbeaussagen aufwarten, insbesondere solche, die Begriffe wie „anabol“ oder „legale Steroide“ beinhalten. Ein besonders alarmierendes Detail ist, dass die laxen Vorschriften in der Supplement-Industrie es der USADA unmöglich machen, für die Sicherheit dieser Produkte zu garantieren. Parr betont, dass Athleten für alle verbotenen Substanzen, die sich in ihrem Körper befinden, selbst verantwortlich sind – unabhängig davon, ob sie wissentlich konsumiert wurden oder nicht.

Lebensmittelrechtliche Regelungen als Lösung?

Im Kontext dieser Problematik erscheinen auch die neuen Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung in der EU bedeutsam. Ab Dezember 2014 trat die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) in Kraft, die darauf abzielt, den Verbrauchern mehr Informationen über die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln zu liefern. Diese Regelungen fordern von Herstellern klare Angaben über die verwendeten Inhaltsstoffe – ein Schritt, der dazu beitragen könnte, die Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln zu verbessern.

Die Umsetzung dieser Regelungen könnte jedoch einige Zeit dauern, da die nationale Umsetzung in Deutschland voraussichtlich erst im März 2015 in Kraft treten wird. Bis dahin bleibt die Verantwortung für die Überprüfung der Inhaltsstoffe und deren Herkunft auf den Athleten selbst.

Die einhellige Meinung von Experten ist, dass die Einnahme unzertifizierter oder verdächtiger Produkte erhebliche gesundheitliche Risiken birgt. Athleten sollten dringend mit Fachärzten über den Bedarf und die Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln sprechen und im Zweifel auf zusätzliche Produkte verzichten. Der Fall von Simon Wulff ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie schnell die Grenzen zwischen erlaubtem Training und verbotenem Doping überschritten werden können.

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Ort Dresden, Deutschland
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