Erinnerung an die Opfer: 18 Jahre Holocaust-Mahnmal in Berlin!
Berlin, Deutschland - Am 10. Mai 2025 wird an das bedeutende Ereignis in der deutschen Erinnerungskultur erinnert: die Einweihung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, welches am 10. Mai 2005 in Berlin stattfand. Dieses Mahnmal, entworfen von Peter Eisenman, ist ein wichtiger Ort des Gedenkens an die rund sechs Millionen Juden, die unter dem nationalsozialistischen Regime ermordet wurden. Laut Süddeutsche konnte das Mahnmal im ersten Jahr über 3,5 Millionen Besucher begrüßen, die die beeindruckende Anlage auf einer Fläche von 19.000 m² zwischen dem Brandenburger Tor und dem Denkmal selbst besuchen wollten.
Das Denkmal besteht aus 2.711 quaderförmigen Beton-Stelen, die in unterschiedlichen Höhen von ebenerdig bis zu 4,7 Meter angeordnet sind. Diese Stelen sind zwischen 0,5° und 2° geneigt und erzeugen dadurch einen eindrucksvollen, labyrinthischen Effekt. Der Standort des Denkmals war vor dem Zweiten Weltkrieg Teil der Ministergärten, wo unter anderem die Stadtvilla von Joseph Goebbels stand. Bei den Bauarbeiten wurde sogar ein Bunker Goebbels entdeckt und versiegelt. Während der Zeit der Teilung Berlins lag das Areal im „Todesstreifen“ östlich der Mauer, bis es schließlich für den Gedenkkomplex genutzt wurde.
Einweihung und Besuchermagnet
Die feierliche Eröffnung fand im Beisein von etwa 1.300 Gästen statt, darunter der Bundespräsident und Holocaust-Überlebende. Das Mahnmal wurde öffentlich zugänglich seit dem 12. Mai 2005. Es ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein bedeutender Teil des städtischen Lebens, mit positiven Resonanzen bezüglich seiner Architektur und der Akustik im Stelenfeld. Seit 2012 gehört der Ort der Information, eine unterirdische Gedenkausstellung von 930 m², zu den zehn meistfrequentierten Museen in Berlin.
Trotz der gestiegenen Popularität des Denkmals gab es in den letzten Jahren auch Kritiken an seiner Nutzung. Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Projekt „Yolocaust“ von Shahak Shapira, das die unangemessene Verwendung des Denkmals durch Besucher thematisierte. Diese Diskussionen wurden begleitet von Fragen zur Monumentalität und der Nutzung durch die Öffentlichkeit, die gelegentlich als Spielplatz oder für Selfies dient.
Kritik und Vandalismus
In den Jahren nach der Eröffnung kam es auch zu Vandalismus, wie im August 2008, als Hakenkreuze auf Stelen gefunden wurden. Insgesamt blieb der Vandalismus jedoch vergleichsweise gering. Anders sieht es mit den Rissen in den Stelen aus, die seit 2008 aufgetreten sind und deren Sanierungskosten auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt werden.
Die Kosten für den Bau des Denkmals beliefen sich auf 27,6 Millionen Euro, während der Grundstückswert bei etwa 40 Millionen Euro liegt. Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die 2000 gegründet wurde, betreut das Mahnmal heute und hat einen Jahresetat von etwa 3,124 Millionen Euro (Stand 2012). Trotz der Herausforderungen bleibt das Denkmal ein zentrales Element der Erinnerungs- und Gedenkkultur in Deutschland, und es genießt internationale Anerkennung, wie den Globe Award for Best Worldwide Tourism Project.
Das Mahnmal wird weiterhin als wichtiger Ort des Gedenkens und der Reflexion über die Gräueltaten des Holocausts wahrgenommen. Das durch die Architektur und die Erinnerungsarbeit geschaffene Bewusstsein ist nicht nur für die deutsche Geschichte, sondern auch für das internationale Verständnis von Menschenrechten und Verlust tragisch wichtig.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Berlin, Deutschland |
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