Ermittler erhalten 80 neue Hinweise zu untergetauchten RAF-Terroristen!

Niedersachsen, Deutschland - Ermittler in Niedersachsen stehen vor einer neuen Welle von Hinweisen im Fall der untergetauchten Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. Laut Sächsische haben die Behörden rund 80 neue Hinweise erhalten, die gründlich geprüft werden. Einige dieser Hinweise werden sogar priorisiert behandelt, jedoch werden keine weiteren Details zur Natur dieser Informationen veröffentlicht.
Das Landeskriminalamt Niedersachsen veröffentlichte Ende März 2023 zwei neue Bilder von Staub, die aus dem Jahr 2006 stammen. Ermittler vermuten, dass das Trio, zu dem auch die bereits festgenommene Daniela Klette gehört, regelmäßig privatärztliche Behandlungen in Anspruch genommen hat und die Rechnungen in bar beglichen hat. Insbesondere für Staub, der als Brillenträger gilt, könnten Informationen von Praxismitarbeitern entscheidend sein, da er regelmäßig Augenärzte oder Optiker aufsuchen muss.
Das Reise der RAF-Terroristen
Das kriminelle Trio wird beschuldigt, zwischen 1999 und 2016 in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein mehrere Überfälle auf Geldtransporter und Kassenbüros durchgeführt zu haben, bei denen insgesamt 2,7 Millionen Euro erbeutet wurden. Die Ermittlungen gegen sie laufen seit 2015 wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes. Klette wurde im Februar 2024 in Berlin gefasst und ist der dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) zuzurechnen. Sie soll bei den Überfällen oft das Fluchtauto gefahren haben, während Garweg und Staub weiterhin auf der Flucht sind.
Ernst-Volker Staub, der mehrere Tarnnamen wie Peter, Volker Gertner und Adnan Yücel verwendet, könnte in der untergetauchten Gemeinschaft Schwierigkeiten haben, unentdeckt zu bleiben. Die Ermittler hoffen, durch Informationen über seine Barzahlungen und den Aufenthaltsort von Garweg weitere Fortschritte zu erzielen.
Hintergrundinformationen zur RAF
Die Aktivitäten der RAF und ihr gewaltsamer Kampf gegen den Staat sind nicht neu. Diese linksextremistische Gruppierung wurde 1970 gegründet und suchte anfangs in den Studentenunruhen der späten 60er Jahre ihren Ursprung. Der RAF war die Überzeugung gemein, dass Gewalt gegen Sachen als legitimes Mittel zur Veränderung des etablierten Systems betrachtet werden kann. Militärdiktaturen in Südamerika dienten als eine Art Vorbild für die RAF, die durch Terroranschläge die Gesellschaft erschüttern wollte, um Veränderungen zu erzwingen, und das führte zu einer Transformation Deutschlands in einen de facto Polizeistaat. Die Reaktion des Staates beinhaltete großangelegte Fahndungen und die Verabschiedung von Anti-Terror-Gesetzen
Der Terror der RAF mündete in grausame Vorfälle, wie die Entführungen und Morde an hochrangigen Persönlichkeiten in den späten 1970er Jahren. Diese Täter und ihre gewaltsamen Aktionen sind Teil einer komplexen Geschichte, die Deutschland weiterhin prägt. Der Fall Staub und Garweg setzt sich in diese lange Tradition von Terrorismus und staatlichen Reaktionen ein, die bis in die Gegenwart nachwirken. Weitere Informationen dazu bietet die Webseite Haus der Geschichte.
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Ort | Niedersachsen, Deutschland |
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