Gesundheits-Apps im Test: KI gefährdet unser Gesundheitssystem!

Straße 134, 10623 Berlin, Deutschland - Die TU Berlin hat in einer aktuellen Studie zur digitalen Gesundheitsberatung die Qualität und Wirksamkeit KI-gestützter Tools untersucht. Diese Forschung, veröffentlicht in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal, hatte das Ziel, die Genauigkeit von Gesundheitsempfehlungen durch Systeme wie ChatGPT, Meta’s LLaMa und verschiedene Symptom-Checker-Apps zu bewerten. Die neu entwickelte Testmethode, die auf realen Patientenfällen basiert, hebt sich von früheren Tests ab, die sich lediglich auf idealisierte Lehrbuchfälle stützten, wie TU Berlin berichtet.

Eine der wesentlichen Erkenntnisse der Studien ist, dass Symptom-Checker-Apps im Vergleich zu ChatGPT für Laien hilfreicher sind, besonders wenn es darum geht, zwischen harmlosen und ernsten Symptomen zu unterscheiden. Während ChatGPT in den meisten Fällen einen Notfall annimmt, bieten spezialisierte Apps oft angemessenere Empfehlungen. Diese Differenzierung ist entscheidend, da viele Laien dazu neigen, bei leichten Beschwerden sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, was zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen kann.

Die Rolle von Gesundheits-Apps

Das Interesse an Gesundheits-Apps und -Chatbots wächst stetig. Fast jeder Dritte in Deutschland nutzt mittlerweile eine solche App, was die zunehmende Bedeutung digitaler Gesundheitslösungen verdeutlicht. Laut Onlim bieten weltweit rund 350.000 Gesundheits-Apps, darunter viele, die spezifisch auf psychische Erkrankungen ausgerichtet sind, Unterstützung in verschiedenen Aspekten der Gesundheitsversorgung. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Trend zusätzlich beschleunigt, da viele Menschen digitale Alternativen zur traditionellen Gesundheitsversorgung suchten.

Gesundheits-Chatbots übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, von der Terminplanung bis hin zum Medikamentenmanagement. In Zukunft könnten sie sogar als erste Anlaufstelle für medizinische Grundversorgung fungieren. Zu den vielversprechendsten Gesundheits-Chatbots zählen Woebot, der Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie nutzt, und Buoy Health, der dabei hilft, gesundheitliche Probleme zu identifizieren und passende nächste Schritte vorzuschlagen.

Integration in die medizinische Versorgung

Die Bedeutung von KI und digitalen Gesundheitsanwendungen könnte durch das Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) von 2023 noch zunehmen, welches die umfassende Integration von Apps in die medizinische Versorgung zum Ziel hat. Damit sollen nicht nur die Selbstdiagnosefähigkeiten der Nutzer verbessert, sondern auch die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten optimiert werden, wie in einer weiteren Analyse des Themas auf PMC beleuchtet wird.

Die Qualität dieser Apps hängt stark von ihrer korrekten Nutzung und Integration in den Gesundheitsprozess ab. Trotz der Vorteile, die digitale Lösungen bieten, stehen sie vor Herausforderungen wie technischen Hemmnissen und der Notwendigkeit, klare Bewertungskriterien für ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu etablieren. Die Studienergebnisse der TU Berlin verdeutlichen, dass ein kritischer Umgang mit diesen digitalen Empfehlungen notwendig ist, um Fehleinschätzungen zu vermeiden und das Gesundheitssystem nicht unnötig zu belasten.

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Ort Straße 134, 10623 Berlin, Deutschland
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