Greenpeace sorgt für Aufsehen: Protest am Reichstag für Klimaschutz!

Reichstag, 10117 Berlin, Deutschland - Am 4. März 2025 organisierten Greenpeace-Aktivisten eine eindrucksvolle Protestaktion gegenüber dem Reichstag in Berlin. Mit einem brennenden Schriftzug forderten sie, dass der Klimaschutz bei den laufenden Sondierungen zwischen Union und SPD nicht außer Acht gelassen werde. Diese Demonstration fand auf der anderen Seite der Spree statt und fiel mit dem dritten Verhandlungstag beider Parteien zusammen, bei dem es unter anderem um zwei Sondervermögen im dreistelligen Milliardenbereich für Verteidigung und Infrastruktur ging, wie Tagesspiegel berichtet.
Unter den Protestierenden befanden sich mehrere Personen, die mit Fahrrädern und Anhängern angereist waren. Diese erhielten von der Polizei Berlin jedoch einen Platzverweis. Ein zentrales Element der Aktion war das fehlende „I“ im Schriftzug, das symbolisch für das Fehlen konkreter Ideen und Inhalte seitens der Verhandlungspartner zur sozial gerechten ökologischen Modernisierung steht.
Der Kontext hoher Protestaktivitäten
Protestaktionen von Klimaaktivisten haben in den letzten zwei Jahren deutlich zugenommen. Diese Entwicklungen werden vor allem dem Bündnis „Letzte Generation“ zugeschrieben, das 2021 gegründet wurde und sich als eine der einflussreichsten Klimaprotestbewegungen in Deutschland etabliert hat. Neben dieser Gruppe sind auch Organisationen wie „Fridays for Future“ und „Extinction Rebellion“ aktiv. Laut Tagesschau zielen diese Bewegungen darauf ab, durch zivilen Ungehorsam auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam zu machen und einen Wandel zu einer nachhaltigeren Zukunft anzustreben.
Umfragen der ARD zeigen, dass 44% der Befragten der Meinung sind, dass schnellere Veränderungen im Klimaschutz notwendig sind. Dennoch lehnen 85% die Protestformen der „Letzten Generation“ ab, während lediglich 13% sie unterstützen. Eine vergleichbare Umfrage des ZDF ergab, dass nur 24% glauben, dass die politische Landschaft durch diese Demonstrationen vermehrt Maßnahmen ergreifen wird, um dem Klimaschutz gerecht zu werden.
Die Spaltung der Bewegungen
Die Klimaprotestbewegung ist in zwei Lager gespalten: Die „Letzte Generation“, die durch radikale Aktionen auf sich aufmerksam macht, und „Fridays for Future“, die eher auf das öffentliche Meinungsbild abzielt. Vincent August von der Humboldt-Universität betont, dass radikale Aktionen keinen negativen Backfire-Effekt erzeugen; im Gegenteil, sie können sogar die Bereitschaft für Klimamaßnahmen steigern. Gleichzeitig wird von Nils Kumkar von der Universität Bremen hervorgehoben, dass die „Letzte Generation“ es geschafft hat, über längere Zeiträume hinweg öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Klimaschutz zu lenken.
Trotz vieler Diskussionen mit politischen Entscheidern bleiben viele konkrete Forderungen der Aktivisten, wie ein Neun-Euro-Ticket und ein Tempolimit von 100 km/h, bisher nur eingeschränkt erreicht. Die Komplexität des Klimaschutzes erschwert zudem die Zuordnung von Erfolgen zu spezifischen Handlungen, was die Herausforderungen für die Bewegungen weiterhin verstärkt. Die Umwelt- und Klimabewegung hat allerdings in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich dafür gesorgt, dass das Thema Klimaschutz im politischen Diskurs präsent bleibt.
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Ort | Reichstag, 10117 Berlin, Deutschland |
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