Große Funkstörung: Polizei und Feuerwehr bundesweit betroffen!

Am 6. Mai 2025 kam es zu einer bundesweiten Störung des Digitalfunks für Polizei und Feuerwehr in mehreren Städten.
Am 6. Mai 2025 kam es zu einer bundesweiten Störung des Digitalfunks für Polizei und Feuerwehr in mehreren Städten. (Symbolbild/NAG Archiv)

Berlin, Deutschland - Am Dienstag, den 6. Mai 2025, kam es in Deutschland zu einer weitreichenden Störung des Digitalfunks, der für die Kommunikation von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten verantwortlich ist. Die Störung betrifft mehrere große Städte, darunter Berlin, Köln, Hamburg und München. Auch in Sachsen wurden Ausfälle bestätigt. Laut dem Bundesinnenministerium ist das Ausmaß und die Ursache der Störung gegenwärtig unklar, und es wird an einer Analyse der Situation gearbeitet, um die Probleme zu beheben. Die Kölner Polizei meldete ebenfalls Störungen, woraufhin alternative Kommunikationsmittel zum Einsatz kamen.

Die Bundesanstalt für den Digitalfunk (BDBOS) bestätigt die Beeinträchtigung des BOS-Netzes, das die Kommunikation über mehr als 5.000 Sendestationen in Deutschland gewährleistet. In Berlin konnte die Feuerwehr, trotz der Störung, auf alternative Systeme zurückgreifen, was deren Handlungsfähigkeit sicherstellte. In Düsseldorf hingegen gab es bislang keine konkreten Meldungen über Ausfälle, die Polizei äußerte sich hierzu nicht. Das nordrhein-westfälische Innenministerium bezeichnete die aktuelle Situation als Momentaufnahme und hat weitere Informationen angefordert, um die Lage zu klären.

Besorgnis über digitale Abhängigkeit

Stephan Weh, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin, äußerte Besorgnis über die aktuelle Situation und kritisierte die Abhängigkeit des Sicherheitssektors von digitalen Lösungen. Der Digitalfunk, der eine Netzverfügbarkeit von 99,97 Prozent bietet, ist essenziell für die Sicherheit und Einsatzfähigkeit der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Im gesamten Bundesgebiet sind mehr als eine Million Endgeräte im System registriert, und durchschnittlich werden monatlich rund 50 Millionen Funksprüche übermittelt.

In den letzten Jahren fanden große Einsätze mit bis zu 30.000 Endgeräten statt, was die Notwendigkeit eines zuverlässigen Funknetzes verdeutlicht. Jene Sicherheitsnetze basieren auf dem internationalen TETRA-Standard und sind so strukturiert, dass sie spezielle Anforderungen der BOS erfüllen, darunter Abhörsicherheit und Gruppenkommunikation. Diese Störung könnte Fragen zur Verwundbarkeit digitaler Infrastrukturen aufwerfen.

Die BDBOS wird weiterhin an der Ursachenanalyse arbeiten, um festzustellen, ob es sich um einen technischen Defekt oder möglicherweise einen gezielten Angriff handelt. Die laufenden Untersuchungen und die aktuelle Lage wird von den betroffenen Behörden kurzfristig verfolgt. Die Bürger werden aufgerufen, wachsam zu sein und im Notfall alternative Kontaktwege zu nutzen.

Die Störung hat die Grundlagen und den Zugang zu einer weiterhin effektiven Kommunikation zwischen den Einsatzkräften untergraben und wirft zugleich nachhaltige Fragen über die digitale Zukunft der Sicherheitsdienste auf.

Details
Ort Berlin, Deutschland
Quellen