Kiziltepe verteidigt Nazivergleich: Tesla in der Kritik!

Berlins Senatorin Kiziltepe verteidigt umstrittene Äußerungen zu Tesla und erntet Kritik von Politikern und Unternehmensverbänden.
Berlins Senatorin Kiziltepe verteidigt umstrittene Äußerungen zu Tesla und erntet Kritik von Politikern und Unternehmensverbänden. (Symbolbild/NAG Archiv)

Grünheide, Deutschland - Inmitten einer wachsenden Kontroversen hat Berlins Sozial- und Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) ihre provozierende Äußerung über Tesla verteidigt. Kiziltepe bemerkte, dass das Unternehmen eine Absatzflaute erfährt, da Kunden Elon Musks rechtsextreme Positionen zuschreiben. Dies wurde besonders deutlich, als sie auf der Plattform X postete: „Wer will auch ein Nazi-Auto fahren? Hersteller von E-Autos erleben Absatzhoch – abgesehen von Tesla.“ Ihr Beitrag, der mittlerweile gelöscht wurde, hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst, insbesondere aus der Politik in Brandenburg, wo die Tesla-Fabrik in Grünheide ansässig ist.

Bereits jetzt zeichnet sich ein deutlicher Rückgang bei Tesla ab. Im ersten Quartal 2025 wurden etwa 336.700 Fahrzeuge ausgeliefert, was einem Rückgang von fast 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In Europa sind die Zahlen sogar noch dramatischer, insbesondere in Österreich, wo die Zulassungen um 42 Prozent gefallen sind. Diese Absatzkrise könnte laut verschiedenen Experten nicht allein auf Musks politische Verbindungen zu US-Präsident Donald Trump zurückgeführt werden, sondern ist auch das Ergebnis interner Probleme von Tesla, die in der Branche immer lauter kritisiert werden.

Kritik aus der Politik

Die Äußerungen von Kiziltepe haben in Brandenburg heftige Kritik ausgelöst. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bezeichnete die Kommentare als unangemessen, besonders angesichts der Diversität der Belegschaft im Tesla-Werk, in dem Mitarbeiter aus rund 150 Nationen beschäftigt sind. Auch der Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) forderte Kiziltepe auf, ihren Vergleich zurückzunehmen und wies darauf hin, dass die Tesla-Fabrik für viele Menschen in der Region Arbeitsplätze sichert. Er bezeichnete ihre Äußerungen als historisch untragbar und verletzend.

Der Berlins CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Stettner kritisierte Kiziltepe ebenfalls scharf und sprach von einer gefährlichen Relativierung des Naziterrors und des Holocausts. Unternehmerverbände in der Region äußerten sich ebenfalls negativ zu diesen Kommentaren und bezeichneten sie als unwürdig und als Affront für die Tesla-Beschäftigten. Alexander Schirp, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), stellte zudem Bedenken hinsichtlich zukünftiger Investitionen von Tesla in Berlin in den Raum.

Elon Musk und die Tesla-Krise

Trotz der aktuellen Verkaufsprobleme bleibt Elon Musk eine polarisierende Figur. Sein Anteil an Tesla beträgt rund 13 Prozent, und seine Rolle als Berater von Donald Trump zieht nicht nur negative Aufmerksamkeit auf das Unternehmen, sondern beeinflusst auch die öffentliche Wahrnehmung. Einige Politiker, darunter AfD-Vizechef Stephan Brandner, haben sich hinter Musk gestellt. Dennoch werden die Verkäufe von Tesla überall beobachtet, und die Gründe für den Rückgang scheinen komplex zu sein und über politische Affiliationen hinauszugehen. Motor-Journalist Timo Völker hat die Rolle von Produktpolitik und Konkurrenz in diesem Kontext besprochen, was die Notwendigkeit unterstreicht, Teslas Strategie zu überdenken.

Insgesamt zeigt sich, dass die Äußerungen von Kiziltepe den bereits angespannten Rahmen um Tesla weiter belasten und die Diskussion über die Grenzen der politischen Rhetorik in der Öffentlichkeit erneut anstoßen.

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Ort Grünheide, Deutschland
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