Kunst gegen Lichtverschmutzung: Berlins Straßenlampen tragen Mützen!

Künstlerin Alona Rodeh entwirft "Nightcaps" für Straßenlaternen in Berlin, um Lichtverschmutzung und Insektensterben zu reduzieren.
Künstlerin Alona Rodeh entwirft "Nightcaps" für Straßenlaternen in Berlin, um Lichtverschmutzung und Insektensterben zu reduzieren. (Symbolbild/NAG Archiv)

Brunnenviertel, Berlin, Deutschland - Eine innovative Initiative zur Verringerung der Lichtverschmutzung in urbanen Räumen nimmt Formen an. Künstlerin Alona Rodeh hat in Berlin ein Projekt gestartet, bei dem Straßenlaternen mit bunten Mützen, den sogenannten „Nightcaps“, ausgestattet werden. Diese Mützen, die aus recycelten Kunststoffen gefertigt sind, sollen nicht nur das Stadtbild auflockern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Lichtverschmutzung leisten. Laut rbb24 wird das Projekt im Brunnenviertel von Berlin bereits auf neun Straßenleuchten getestet, mit dem Ziel, bis zum Jahresende sechs weitere hinzuzufügen.

Das Vorhaben wurde von Wissenschaftler Gregor Kalinkat vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei unterstützt. Er erklärt, dass helle Straßenleuchten Insekten anziehen können, was ihre Fortpflanzung und Eiablage negativ beeinflusst. Besonders betroffen sind nachtaktive Arten, die unter der zunehmenden Lichtverschmutzung leiden. Diese Thematik wird in mehreren Studien als ernstes Umweltproblem erfasst, das nicht nur die Lebensweise von Tieren, sondern auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen kann, da Licht im Schlafrhythmus stören kann, wie lnv-bw berichtet.

Nachhaltigkeit und innovative Lösungen

Die „Nightcaps“ sind nicht nur ein künstlerisches Projekt, sondern auch ein Teil eines größeren Ansatzes zur Verbesserung der urbanen Beleuchtung. Die moderne Technologie ermöglicht es, Licht gezielt zu bündeln und zu dimmen, sodass der Einfluss auf die lokale Tierwelt minimiert wird. Eine Studie zeigt, dass räumliche Begrenzungen und Abschirmungen effektiver sind als die bloße Reduzierung der Lichtmenge. In einer Zeit, in der der übermäßige Einsatz von Kunstlicht zu einem Verlust der natürlichen Dunkelheit führt, ist es unerlässlich, auf Lösungen wie diese zurückzugreifen.

Die Künstlerin plant, Kunst aktiv in die Entwicklung neuer Strategien gegen Lichtverschmutzung einzubeziehen. Die Finanzielle Unterstützung erhält sie von der degewo, einem kommunalen Wohnungsunternehmen, das außerdem Workshops zur weiteren Ausweitung des Projekts plant. Es ist eine Chance, das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von Lichtverschmutzung zu schärfen und gleichzeitig kreativ auf das Problem zu reagieren.

Energieverbrauch in Castrop-Rauxel

Während in Berlin kreative Lösungen zur Bekämpfung von Lichtverschmutzung gefunden werden, zeigt sich in der Stadt Castrop-Rauxel ein anderer Aspekt der Energieverwendung. Laut den Ruhr Nachrichten verbraucht die Stadt jährlich rund 5,7 Millionen kWh Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Dies steht im Einklang mit der Klimaschutzstrategie der Stadt, die auch eine umfassende Umrüstung auf LED-Beleuchtung in städtischen Gebäuden umfasst.

Die Stadtverwaltung ist dabei, die Ausgaben für die Stromversorgung neu auszuschreiben, nachdem der bestehende Liefervertrag zum Jahresende ausläuft. Neben der Straßenbeleuchtung sind große Abnahmestellen wie das Rathaus, Schulen und andere städtische Liegenschaften im Fokus dieser Ausschreibung. Mit dem Bezug von Ökostrom zeigt Castrop-Rauxel, dass die Einsparung von Ressourcen und die umweltfreundliche Energienutzung in der kommunalen Planung eine zentrale Rolle spielen.

In einem Zeitalter, in dem Lichtverschmutzung und steigende Energiekosten immer mehr in den Fokus rücken, sind innovative Ansätze und nachhaltige Strategien von entscheidender Bedeutung, um sowohl die Umwelt als auch die Lebensqualität der Bürger zu schützen. Die Projekte in Berlin und Castrop-Rauxel zeigen, dass es einer Vielzahl von Initiativen bedarf, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

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Ort Brunnenviertel, Berlin, Deutschland
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