Margot Friedländer: Ein Leben für die Erinnerung beim Deutschen Filmpreis

Berlin, Deutschland - Während der Verleihung des Deutschen Filmpreises in Berlin wurde am 10. Mai 2025 die traurige Nachricht vom Tod der 103-jährigen Holocaust-Zeitzeugin Margot Friedländer bekannt. Pianist Igor Levit würdigte ihre bedeutende Rolle und rief auf der Bühne zu einem Schweigemoment auf. Er bezeichnete Friedländer als ein „großes, großes Wunder“ und hob ihre unermüdliche Botschaft zu Erinnerung und Verantwortung hervor.

Friedländer, die als eine der letzten noch lebenden Zeitzeug:innen der Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus gilt, hatte zuvor bei der Veranstaltung ihre Sichtweise kundgetan. Ihre Worte fanden großen Anklang und sie erhielt Standing Ovations vom Publikum. In ihrer mitreißenden Rede betonte sie die Verantwortung der Filmschaffenden, die Kraft des Films zu nutzen, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederhole und warnte, dass es „ähnlich wie damals“ begonnen habe. Diese wichtige Botschaft wurde nicht nur von den Anwesenden geschätzt, sondern bleibt auch in der allgemeinen Erinnerung an diesen Abend verankert [ZVW] berichtet, dass …

Politische Statements und die Kultur

Der Abend war zudem geprägt von politischen Statements, die sich gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft wandten und für mehr Zusammenhalt plädierten. Schauspielerin Iris Berben äußerte ernsthafte Besorgnis über den weltweiten Trend zur Polarisierung und forderte, die Kultur müsse „gebündelt und laut“ sein. Regisseur Florian Gallenberger unterstrich die essentielle Bedeutung von Vielfalt für Kultur, Kunst und Kino, was die Relevanz einer lebendigen künstlerischen Auseinandersetzung in der heutigen Gesellschaft betonte.

Eine der markantesten Stimmen an diesem Abend war die des neuen Kulturstaatsministers Wolfram Weimer, der in seiner ersten öffentlichen Rede für Freiräume in der Kulturpolitik eintrat. Schauspielerin Karoline Herfurth forderte Weimer darüber hinaus auf, mehr über das Thema Freiheit zu sprechen, was die Notwendigkeit eines kulturellen Diskurses in der aktuellen Zeit unterstreicht.

Preisträger und Auszeichnungen

In einem festlichen Rahmen wurden auch die Gewinner des Abends bekannt gegeben. Der Thriller „September 5“ von Tim Fehlbaum gewann die Goldene Lola für den besten Spielfilm und holte insgesamt neun Auszeichnungen. Der Film behandelt das Olympia-Attentat von 1972 aus der Perspektive eines US-amerikanischen Fernsehteams und thematisiert somit auch unterschiedliche Wahrnehmungen historischer Ereignisse. Misagh Zare wurde als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ausgezeichnet, während Liv Lisa Fries den Preis für die beste weibliche Hauptrolle erhielt. Ihr preisgekröntes Schauspieltalent präsentierte die NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi, wobei sie ihren Preis der Liebe und dem Engagement füreinander widmete [Deutschlandfunk] berichtet, dass …

Diese Verleihung und die eindringlichen Worte von Margot Friedländer verdeutlichen einmal mehr die zentrale Rolle von Film und Fernsehen als Medien der gesellschaftlichen Vergegenwärtigung des Holocaust. In einer Zeit, in der das Gedächtnis der Shoah allmählich verblasst, ist es unerlässlich, dass Kunst und Kultur die Verantwortung übernehmen, die historischen und emotionalen Dimensionen dieser Ereignisse weiterzuleiten [bpb] berichtet, dass …

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Berlin, Deutschland
Quellen