Niedersachsen setzt auf Bio: Wachstum trotz Herausforderungen!

Niedersachsen, Deutschland - Die Öko-Landwirtschaft in Niedersachsen erlebt einen erfreulichen Aufschwung, auch wenn die ursprünglich gesteckten Ausbauziele nach wie vor nicht erreicht wurden. Laut dem Weser-Kurier ist die Zahl der Bio-Betriebe im Jahr 2023 um 41 auf 2.646 gestiegen, während sich die ökologisch bewirtschaftete Fläche von knapp 148.000 auf rund 154.000 Hektar vergrößert hat. Aktuell beträgt der ökologischen Anteil an Agrarflächen in Niedersachsen etwa sechs Prozent.

Der Zuwachs an Biobetrieben zeigt, dass immer mehr Landwirte in Niedersachsen sich für die ökologische Wirtschaftsweise entscheiden; knapp acht Prozent der Betriebe arbeiten bereits nach Bio-Standards. Bei einem pressetalk äußerte Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) die Herausforderungen, die globale Krisen mit sich bringen und die Unsicherheit in der Biobranche verstärkt haben. Trotz dieser Umstände sei die Stimmung nun wieder positiv, was auf eine steigende Nachfrage nach Bio-Produkten hindeutet.

Marktentwicklung und staatliche Förderung

Ein wichtiger Aspekt der Entwicklungen stellt das Einkommen der Bio-Betriebe dar. Dieses ist weniger schwankend als das ihrer konventionellen Pendants. Der Absatz von Bio-Produkten stieg im vergangenen Jahr deutlich, was optimistisch stimmt.Weser-Kurier berichtet, dass die Landesregierung zusätzliche Maßnahmen plant, um die Nachfrage nach Bio-Erzeugnissen weiter zu fördern. Dazu gehört die Einführung eines niedersächsischen Bio-Siegels sowie Unterstützung für Mensen, die zu Bio-Produkten wechseln wollen.

Allerdings droht die Agrarbranche, das Zwischenziel von zehn Prozent ökologisch wirtschaftenden Betrieben bis 2025 zu verfehlen. Niedersachsen liegt hinter dem bundesweiten Ziel zurück, das 15 Prozent ökologischen Anteil an Agrarflächen bis 2030 anstrebt, während es auf Bundesebene sogar 30 Prozent sein sollen. Ministerin Staudte äußerte, dass die im „Niedersächsischen Weg“ festgelegten Zielzahlen ursprünglich als „realistisch“ betrachtet wurden. Sie kritisierte, dass die vorherige Koalition aus SPD und CDU auf kontinuierliches Wachstum setzte, ohne aktiv an der Förderung der Bio-Branche zu arbeiten.

Statistische Entwicklungen im ökologischen Sektor

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt eine steigende Tendenz: Ende 2023 wirtschafteten insgesamt 4.641 Betriebe in Niedersachsen nach den Vorschriften der Verordnung (EU) 2018/848, was einen Zuwachs von 124 Betrieben im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Laves Niedersachsen dokumentiert zudem, dass die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden verarbeitenden Unternehmen in Niedersachsen von 1.452 auf 1.498 anstieg, während im Handel 289 Unternehmen registriert wurden – ein Plus von 24 Handelsunternehmen.

Im Kontext von Bremen gab es währenddessen einen Rückgang der landwirtschaftlichen Erzeugerbetriebe um vier auf 262. Im Gegensatz dazu vergrößerte sich die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Bremen von 2.657 Hektar in 2022 auf 2.893 Hektar im Jahr 2023.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Öko-Landwirtschaft in Niedersachsen trotz entgegenstehender Herausforderungen und verpasster Ziele weiterhin auf einem positiven Wachstumspfad ist, was sowohl die Zahl der Betriebe als auch die bewirtschafteten Flächen anbelangt.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Niedersachsen, Deutschland
Quellen