Maul- und Klauenseuche breitet sich aus: Behörden schlagen Alarm!
Hönow, Deutschland - Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Büffeln im Landkreis Märkisch-Oderland beraten die Behörden über das weitere Vorgehen zur Eindämmung der Viruserkrankung. Am Montag fanden diesbezüglich Gespräche statt, unter anderem mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Branchenvertretern. Bisher gibt es keine Hinweise auf eine Ausbreitung der Erkrankung auf andere Tierbestände, allerdings laufen die Analysen der Proben weiterhin.
In einem weiteren Schritt sollen am Montag weitere Nutztiere getötet werden. Laut Angaben der Landesregierung betrifft dies den Bestand eines Hofes in Schöneiche im Kreis Oder-Spree. Es handelt sich um 55 Ziegen und Schafe sowie drei Rinder. Diese Tiere zeigen bisher keine Anzeichen einer Infektion, müssen jedoch getötet werden, da der Betrieb Heu von einem Hof in Hönow bezogen hat, wo die Seuche ausgebrochen ist.
Folgen für die Agrarwirtschaft
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche könnte erhebliche Auswirkungen auf die deutschen Agrarexporte haben. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat bereits prognostiziert, dass Ausfuhren von Milch, Milchprodukten, Fleisch und Fleischprodukten in Länder außerhalb der EU stark eingeschränkt sein werden. Erste Länder haben bereits reagiert: Südkorea hat die Importe von Schweinefleisch aus Deutschland gestoppt, und die Niederlande haben ein landesweites Transportverbot für Kälber verhängt.
Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) hat zur Eindämmung der Seuche ein Transportverbot für Klauentiere angeordnet. Diese Regelung gilt von Samstag bis Montagmorgen, wobei ungewiss bleibt, ob das Verbot verlängert wird. Über den möglichen Einsatz eines Impfstoffs wurde noch keine Entscheidung getroffen.
Impfstrategie und Gesundheitsrisiken
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat mitgeteilt, dass ein Impfstoff gegen den spezifischen Serotyp O des MKS-Virus vorhanden ist. Um diesen Impfstoff zu aktivieren, müsste die dafür eingerichtete Impfbank genutzt werden. Das Institut empfiehlt, dies frühzeitig zu tun, insbesondere bei einem möglichen zweiten Ausbruch in einem anderen Betrieb.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende, meldepflichtige Krankheit, die nicht nur Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft, sondern auch Zoo- und Wildtiere befallen kann. Zudem haben in Berlin der Zoo, der Tierpark und zahlreiche Kinderbauernhöfe vorübergehend geschlossen, um eine mögliche verbreitende Übertragung zu verhindern. Menschen sind jedoch gegen den Virus praktisch nicht empfänglich, und auch von pasteurisierter Milch oder Fleischprodukten geht bei den geltenden hygienischen Bedingungen keine Gefahr aus.
Das Virus wurde in Proben von Wasserbüffeln in Hönow nachgewiesen. Der Ursprung der Erkrankung bleibt unklar, ebenso der Weg, auf dem das Virus in die Herde gelangte. Zur Kontrolle der Situation wurde ein circa drei Kilometer großer Schutzkreis um den betroffenen Betrieb sowie eine zehn Kilometer große Überwachungszone eingerichtet, was auch die angrenzenden Landkreise Barnim und die Stadt Berlin betrifft. Dort werden Kontrollen aller möglicherweise betroffenen Tiere durchgeführt, während Transporte in beiden Zonen verboten sind.
Für weiterführende Informationen zur aktuellen Situation verweist rbb24 auf die Beratungen der Behörden und Süddeutsche zur Analyse der Situation und den möglichen Ausbreitungen der MKS.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | MKS-Ausbruch |
Ort | Hönow, Deutschland |
Quellen |