Norwegischer Bestseller: Lovrenski begeistert mit debutierendem Roman!
Oslo, Norwegen - Der norwegische Autor Oliver Lovrenski hat mit seinem Debütroman „bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann“ für Aufsehen gesorgt. Der Roman, der nun auf Deutsch bei Hanser Berlin erscheint, wurde 2023 mit dem Preis der norwegischen Buchhändler ausgezeichnet. Lovrenski, Jahrgang 2003 und aufgewachsen in Oslo, erzählt die Geschichte von vier 13-jährigen Schulschwänzern: Ivor, Marco, Arjan und Jonas, die in das Drogenmilieu abrutschen und zu suchtkranken Dealern werden. Die Protagonisten haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe, was die Dynamik und die Herausforderungen ihrer Freundschaft prägt. FAZ berichtet, dass Lovrenski in seiner Erzählung Gangster-Klischees mit einer weiblichen Sensibilität kombiniert – die Frauenrollen sind jedoch oft auf die Figuren der „chayas“ oder besorgten Mütter beschränkt.
Der Schreibstil des Romans ist durch sprachliche Höchstleistungen geprägt. Lovrenski nutzt einen Mix aus verschiedenen Slangs, was dem Text eine moderne und jugendliche Stimme verleiht. Der Roman wurde überwiegend auf einem Smartphone verfasst und besteht aus rund 200 Fragmenten, die an Social-Media-Posts oder Rap-Songs erinnern. Die kurzen Abschnitte sorgen für eine flüssige Erzählweise, die gleichsam humorvolle und tragische Elemente enthält. Die Erzählung thematisiert Verlust, Freundschaft und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens.
Themen und Inhalte
Eines der zentralen Themen im Buch ist die Verzweiflung sowie Einsamkeit der Charaktere, die Lovrenski durch Witze und Punchlines vermittelt. Ivor, einer der Hauptprotagonisten, verliert seine Großmutter und verwirft dadurch seine Träume. Seine enge Freundschaft mit Marco wird auf eine harte Probe gestellt, während die vier Freunde versuchen, ihren Problemen durch kriminelle Aktivitäten zu entkommen. Die Dynamik ihrer männlichen Freundschaft wird in verschiedenen Facetten sichtbar, wodurch der Roman als Popliteratur beschrieben wird, die durch Leichtigkeit überzeugt.
In der Übersetzung von Karoline Hippe sind die kulturellen Eigenheiten und der Sprachenmix des Originals ins Deutsche übertragen worden. Der Roman umfasst 256 Seiten und hat einen Preis von 22 Euro, was ihn zu einem zugänglichen Werk für zahlreiche Leser macht. Lovrenski hat mit diesem Debüt ein Werk geschaffen, das in der gegenwärtigen norwegischen Literaturlandschaft gut ankommt und Einblicke in die Lebensrealitäten junger Menschen bietet.
Ein Blick auf die norwegische Literatur
Die norwegische Literatur hat eine dynamische Entwicklung durchlaufen, von ihren Ursprüngen im Urnordischen bis hin zu modernen Stimmen wie Lovrenski. Obwohl die Literaturtradition kürzer ist als in vielen anderen Ländern, zeugen Werke von Autoren wie Henrik Ibsen und Knut Hamsun von einer reichen Geschichte. Seit den 1990er Jahren erfreuen sich norwegische Schriftsteller internationaler Erfolge, unterstützt durch umfangreiche Literaturförderung und kulturelle Events, wie etwa den Auftritt Norwegens als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2019, wo das Thema „New Voices“ behandelt wurde. Literaturreich bietet umfassende Einblicke in die Tradition und Moderne der norwegischen Literatur und beleuchtet die kontinuierlichen Bestrebungen um eine einheitliche Sprache sowie die Herausforderungen und Erfolge zeitgenössischer Autoren.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Oslo, Norwegen |
Quellen |