Polizei schützt Batsheva Dance Company: Emotionale Tanzperformance in Berlin

Schaperstraße, 10719 Berlin, Deutschland - Vor dem Gastspiel der Batsheva Dance Company aus Israel im Haus der Berliner Festspiele war ein großes Polizei-Aufgebot erforderlich. Rund 20 Demonstranten, die Palästinenser-Tücher trugen, befanden sich hinter einer Absperrung an der Schaperstraße, während im Theater strenge Einlass- und Taschenkontrollen stattfanden. Dies ist ein trauriges Zeichen, da das berühmteste Tanz-Ensemble Israels in der Vergangenheit oft in Berlin aufgetreten ist, ohne dass ein Polizeischutz notwendig war. Laut BZ Berlin zeigte das Ensemble in seinem Stück „Momo“, das von Choreograf Ohad Naharin kreiert wurde, viele Bezüge zum aktuellen Geschehen, insbesondere zu Problemen wie Krieg, Tod, Einsamkeit und der Sehnsucht nach Nähe.

Auf der Bühne präsentierten sich vier Tänzer, die lautlos im Gleichschritt über die Bühne schritten. Ihre Darstellungen waren vieldeutig und ließen Interpretationen als Krieger, Engel oder Gespenster zu. Der Hintergrund, eine graue Kletterwand, erinnerte an die Klagemauer, was zusätzliche Assoziationen hervorrief. Währenddessen drangen Klanglandschaften von Laurie Anderson und dem Kronos Quartett in den Raum und verstärkten die emotionale Dichte der Aufführung.

Starke Assoziationen und begeistertes Publikum

Die Inszenierung von Naharin besticht durch starke Assoziationen, die von Kreuzigungen über Militäraufmärsche bis hin zu verzweifelten Liebesakten reichen. Gegen Ende der Aufführung tobten elf Tänzer an Ballettstangen, was die Isolation und die explosive Begehren nach Freiheit eindrucksvoll in Szene setzte. Die virtuose Darbietung führte zu Riesen-Jubel und stehenden Ovationen am Ende der Vorstellungen, die am Freitag und Samstag restlos ausverkauft waren.

Während die Batsheva Dance Company in einer politischen Atmosphäre auftrat, bietet die Komische Oper Berlin eine gänzlich andere Art von Kunstgenuss. Die Produktion „Die kleine Hexe“ überzeugt sowohl Kinder als auch Erwachsene mit einer humorvollen und tiefgründigen Regie von Martina Gredler. Der Komponist Franz Wittenbrink gelingt es, Jazz-Elemente und Musical mit opernhaftem Ton zu kombinieren, was laut Komische Oper ein eindrucksvolles Erlebnis schafft.

In dieser Inszenierung brilliert Maria-Danaé Bansen als kleine Hexe, die mit Spielfreude bockigen Trotz und Melancholie verkörpert. An ihrer Seite sorgt Michael Heller als Rabe Abraxas für nervösen Charme. Außerdem begeistert Karolina Gumos in der Rolle der missgünstigen Hexe Rumpumpel, während der Kinderchor mit makelloser Textverständlichkeit überzeugt. Die gesamte Produktion hebt sich durch ihre emotionalen Höhepunkte und den kraftvollen Einsatz der Sänger:innen und des Orchesters hervor.

Details
Vorfall Demonstration
Ort Schaperstraße, 10719 Berlin, Deutschland
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