Psychoimmunologie: Expertenrunde in Günzburg blickt in die Zukunft!
Schloss Reisensburg, 89312 Günzburg, Deutschland - Vom 1. bis 4. Mai findet das 17. Expertentreffen zur Psychoimmunologie im Schloss Reisensburg in Günzburg an der Donau statt. Gastgeber der Veranstaltung ist Professor Karl Bechter vom Universitätsklinikum Ulm, der über 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa, den USA, Australien und China willkommen heißt. Der Fokus der Tagung liegt auf dem Einfluss von Immunprozessen auf die psychische Gesundheit, insbesondere im Zusammenhang mit Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie und Zwangsstörungen.
Ein zentrales Ziel der Tagung ist es, psychiatrische Störungen auf organische und immunvermittelte Grundlagen zu stellen. Dazu werden innovative Themen behandelt, darunter personalisierte Diagnostik und Therapie sowie neuartige Biomarker und genomische Analysen. Zunehmend rücken auch die Verfahren zur Untersuchung von Nervenwasser (Liquor) in den Vordergrund.
Themen und Schwerpunkte der Tagung
Die Tagung startet mit einem Auftaktvortrag von Professorin Cynthia Shannon Weickert von der University of New South Wales in Sydney, in dem sie neuroentzündliche Spuren in den Gehirnen von Schizophrenie-Patienten beleuchtet. Darüber hinaus wird Professor Harald Prüß von der Charité in Berlin über die Rolle von Autoantikörpern im zerebralen Nervenwasser bei Psychosen, Depressionen und Zwangsstörungen referieren.
Erste Ergebnisse aus einem EU-Projekt unter der Leitung von Professor Hemmo Drexhage vom Erasmus Medical Center in Rotterdam zeigen positive Effekte von antientzündlichen Immuntherapien bei schweren Depressionen und bipolaren Störungen. Solche Fortschritte unterstreichen den zunehmenden Zusammenhang zwischen Immunprozessen und psychischen Erkrankungen.
Bedeutung der psychoimmunologischen Forschung
Die Diskussion um den Einfluss von Zytokinen, insbesondere IL-6 und TNF-alpha, auf die Serotoninverfügbarkeit und ihre spezifische Relevanz für Schizophrenie gewinnt an Bedeutung. Hierbei ist es entscheidend, Diskrepanzen in der Zytokinproduktionslage zu erfassen, die sowohl als State- als auch Trait-Marker für psychische Erkrankungen dienen können.
Zusätzlich werden neuropsychiatrische Symptome bei Autoimmunerkrankungen thematisiert. Diese Symptome können unter anderem durch strukturelle Hirnläsionen verursacht werden. Diagnostische Verfahren wie MRT und EEG sind essentiell für eine präzise Differenzialdiagnose.
Medienvertreter sind eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Für weitere Informationen steht Professor Dr. Karl Bechter per E-Mail zur Verfügung. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die neuesten Forschungsergebnisse und deren klinische Relevanz gelegt.
Für Teilnehmer, die sich weiterbilden möchten, steht ein CME-Fragebogen zu Inflammation und psychischen Erkrankungen zur Verfügung. Diese Fortbildung ist auf zwölf Monate befristet und erfordert eine richtige Antwortquote von 70 %, wie von der Bayerischen Landesärztekammer zertifiziert.
Die Tagungssprache ist Englisch, was die internationale Ausrichtung der Veranstaltung unterstreicht und einen Austausch auf höchstem wissenschaftlichem Niveau ermöglicht. Die umfassenden Themen bieten einen wertvollen Einblick in aktuelle Forschungsansätze und therapeutische Entwicklungen in der Psychoimmunologie.
Weitere Informationen über die Tagung und die Themen finden Sie auf der Website der Universitätsklinik Ulm sowie in den aktuellen Publikationen zur Forschung über Psychoimmunologie und psychische Erkrankungen.
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Ort | Schloss Reisensburg, 89312 Günzburg, Deutschland |
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