Revolution in der Ernährung: Statt Fleisch setzen wir auf Pflanzen, Insekten & Co!

Berlin, Deutschland - Die Diskussion über Ernährung und Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere im Zusammenhang mit der Sicherstellung der weltweiten Proteinversorgung. Ein zentrales Thema sind dabei alternative Proteinquellen, wie sie in einem aktuellen Forschungsprojekt an der Technischen Universität Berlin thematisiert werden. Laut TU Berlin stehen Pflanzen, Algen, Insekten und Pilze im Fokus dieser Untersuchungen. Ziel ist es, die wachsende Weltbevölkerung nachhaltig zu ernähren und gleichzeitig die Emissionen zu senken.
Die Bundesregierung hat im Kontext dieser Entwicklungen im Jahr 2024 rund 38 Millionen Euro in Technologien investiert, um die Verarbeitung alternativer Proteine und die Entwicklung kultivierten Fleisches voranzutreiben. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Responsible Innovation and Protein Transition“ (RI-ProT) der Berlin University Alliance soll unter anderem die Nachhaltigkeit bestehender Innovationen untersucht werden.
Forschungsansätze und Projekte
Zusätzlich zu den Initiativen von der TU Berlin gibt es weitere bedeutende Projekte, die sich mit der Lebensmittelversorgung der Zukunft beschäftigen. So beteiligt sich das Fraunhofer IVV im Rahmen des EU-Horizon 2020 Programms an dem Forschungsprojekt „Smart Protein“. Dabei wird untersucht, wie nachhaltige und alternative Proteinquellen erschlossen werden können, um den Herausforderungen des Klimawandels und der globalen Ernährungssicherung zu begegnen. Laut Fraunhofer IVV werden verschiedene Proteinquellen evaluiert, darunter Pflanzen, Pilze sowie Neben- und Restströme der Lebensmittelindustrie.
In diesem Projekt sind innovative Ansätze zu finden, die die Nutzung von Nebenprodukten former Lebensmittelindustrie vorsehen. So stehen erste Produkte, wie pflanzliche Ersatzprodukte für Fleisch, Fisch, Käse, Milchprodukte und Backwaren, im Jahr 2025 zur Markteinführung an. Zudem wird an fermentativen Verfahren gearbeitet, um hochwertige mikrobielle Proteine aus Abfällen wie Nudelresten und Brotkrumen zu gewinnen.
Verbraucherinteresse und Marktentwicklungen
Das steigende Interesse der Verbraucher an pflanzlichen Alternativen zeigt sich in aktuellen Umfragen und Marktanalysen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine „gesunde, klimafreundliche und nachhaltige“ Ernährung. Laut dem Ernährungsreport des BMEL 2020 haben bereits 49 % der Befragten vegane oder vegetarische Alternativen zu tierischen Produkten gekauft. Hauptgründe für diesen Konsum sind Tierschutz, Klima und Gesundheit.
- Beliebteste pflanzliche Alternativen in Deutschland:
- Fleisch- und Wurstersatzprodukte
- Pflanzendrinks
- Vegane Süßigkeiten
- Fertigmahlzeiten
Der globale Markt für pflanzliche Lebensmittel wird Prognosen zufolge von 29,4 Milliarden Dollar im Jahr 2020 auf 162 Milliarden Dollar im Jahr 2030 wachsen. Trotz der wachsenden Beliebtheit stehen die Hersteller jedoch vor Herausforderungen: Technologische Probleme in Bezug auf Textur, Geschmack und Nährstoffprofil müssen gelöst werden. Häufig ist intensive industrielle Verarbeitung erforderlich, und beispielsweise werden so genannte Texturized Vegetable Proteins (TVP) durch Trockenextrusion hergestellt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung an alternativen Proteinquellen sowohl durch staatliche Förderungen als auch durch Marktinteressen angetrieben wird. Initiativen wie die der TU Berlin und das Fraunhofer IVV sind essenziell, um neue Lösungen für eine nachhaltigere Ernährung und Produktion zu entwickeln.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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