Tarifverhandlungen bei der Bahn: EVG fordert 7,6% Gehaltserhöhung!

Berlin, Deutschland - Heute, am 28. Januar 2025, haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) begonnen. Die erste Runde endete jedoch ohne Ergebnis. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die Deutsche Bahn, legte ein Gehaltsangebot vor, das von der Gewerkschaft als unzureichend abgelehnt wurde. Die Verhandlungsführerin der EVG, Cosima Ingenschay, äußerte deutlich, dass das vorgelegte Angebot nicht genüge, um die Forderungen der Beschäftigten zu erfüllen.
Im Detail bietet die Bahn eine Gehaltssteigerung von 4 Prozent in zwei Stufen sowie 2,6 Prozent Zusatzgeld für Schichtarbeiter an. Zudem beträgt die Laufzeit des Angebots 37 Monate, um Planungssicherheit zu gewährleisten. Personalvorstand Martin Seiler betonte das Interesse der Bahn an konstruktiven Verhandlungen, während die EVG eine Tariferhöhung von 7,6 Prozent verlangt. Diese umfassenden Forderungen sollen auch einen Bonus von 500 Euro für Mitglieder sowie eine Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2027 beinhalten.
Hintergründe und Anforderungen der EVG
Die EVG fordert nicht nur die Erhöhung der Gehälter, sondern strebt auch eine verbesserte Entgeltstruktur an, um finanzielle Ungleichgewichte innerhalb der Berufsgruppen zu beseitigen. Ein Teil des Zusatzgeldes für Schichtarbeiter soll in zusätzliche freie Tage umwandelbar sein. Diese Forderungen sind besonders wichtig in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Deutschen Bahn, die mit hohen Schulden und einer maroden Infrastruktur kämpft. Die hohe Anzahl an Verspätungen bei Fernzügen sorgt zusätzlich für eine angespannte Stimmung unter den Beschäftigten.
Die vorige Tarifverhandlung im Jahr 2023 endete mit Warnstreiks und bedeutenden Auseinandersetzungen, was die EVG dazu motivierte, die aktuellen Verhandlungen vor dem Hintergrund der Bundestagswahl am 23. Februar vorzuverlegen. Die bisherigen Ergebnisse der Gespräche deuteten auf eine erste Annäherung hin, jedoch bleibt die Gefahr von Streiks nach Ablauf der Friedenspflicht, die bis Ende März 2025 gilt, bestehen. Die EVG hat angekündigt, dann alle Optionen, einschließlich Streiks, in Betracht zu ziehen.
Zukunftsausblick
Der aktuelle Tarifvertrag läuft bis Ende März, weshalb temporäre Warnstreiks in der kommenden Zeit ausgeschlossen sind. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 4. Februar in Berlin geplant. Die EVG hat die Bahn über ihre Forderungen informiert, die nun geprüft werden müssen. Die Gewerkschaft hat in der Vergangenheit bereits erfolgreich 7,6 Prozent gefordert, was zu einer tatsächlichen Gehaltserhöhung von 6,1 Prozent führte.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen die Bahn aktuell operiert, sind alles andere als stabil. Die Unsicherheiten bezüglich zukünftiger finanzieller Unterstützungen des Bundes für notwendige Sanierungsprojekte könnten einen entscheidenden Einfluss auf die Tarifverhandlungen haben. In Anbetracht der hohen Verluste der Güterverkehrstochter DB Cargo ist es für die EVG von zentraler Bedeutung, ein starkes Gehaltspaket zu verhandeln, das den Beschäftigten Sicherheit und Wertschätzung bietet.
Die Entwicklung der Tarifverhandlungen wird sowohl von den Mitarbeitenden der Deutschen Bahn als auch von der Öffentlichkeit mit großem Interesse verfolgt. Ob eine Einigung erzielt werden kann, hängt von der Bereitschaft beider Seiten ab, sich auf einen Kompromiss zu einigen und die anstehenden Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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