Ryanair kürzt Flüge in Deutschland: Zukunft des Luftverkehrs wackelt!

Ryanair streicht zahlreiche Flugverbindungen in Deutschland 2025 wegen hoher Kosten und fordert niedrigere Luftverkehrssteuern.
Ryanair streicht zahlreiche Flugverbindungen in Deutschland 2025 wegen hoher Kosten und fordert niedrigere Luftverkehrssteuern. (Symbolbild/NAG Archiv)

Hamburg, Deutschland - Ryanair, die größte ausländische Billigfluggesellschaft in Deutschland, hat im Herbst 2024 angekündigt, eine Vielzahl von Flugverbindungen im Land zu streichen. Zum Sommerflugplan 2025 wurden bereits 22 Verbindungen eingestellt, was einem Rückgang von etwa 1,8 Millionen Sitzen entspricht. Besonders betroffen sind die Flughäfen Dortmund, Dresden, Leipzig/Halle und Nürnberg, von denen Ryanair komplett abzieht. Auch in Hamburg und Berlin wurden die Verbindungen stark reduziert, was zu großen Bedenken hinsichtlich der Flugverfügbarkeit in Deutschland führt. Laut Ostsee-Zeitung sind hohe Standortkosten, insbesondere eine um 19 Prozent erhöhte Luftverkehrssteuer, der Hauptgrund für diese Entscheidung.

Ryanair richtet einen klaren Appell an die deutsche Regierung und fordert eine Senkung der Luftverkehrssteuer sowie eine Reduzierung von Flugsicherungs- und Sicherheitsgebühren um bis zu 50 Prozent. Michael O’Leary, Geschäftsführer von Ryanair, betont die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Luftverkehrs anzukurbeln, um mit anderen EU-Staaten nach der Corona-Pandemie mithalten zu können. Aktuell habe Deutschland nur 75 Prozent des Passagieraufkommens von vor der Pandemie erreicht und hinke damit hinter dem Rest Europas zurück, wie Ryanair erläutert.

Veränderungen im Flugmarkt

Ryanair plant, bei verbesserten Rahmenbedingungen zurückzukehren und mehr Flugzeuge sowie neue Routen nach Deutschland einzuführen. Geplant sind neue Ziele ab Karlsruhe/Baden-Baden, darunter Gran Canaria, Sarajevo, Sevilla, Tel Aviv, Teneriffa und Thessaloniki. Auch Düsseldorf Weeze wird von zusätzlichen Verbindungen nach Crotone, Paphos, Sarajevo und Olsztyn/Masuren profitieren. Darüber hinaus erhalten die Flughäfen Lübeck und Münster/Osnabrück neue Verbindungen nach London-Stansted und Malaga.

Die Luftfahrtbranche in Deutschland hat jedoch noch mit den Langzeitfolgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Laut Statista blieben die Passagierzahlen im Jahr 2023 deutlich hinter den Rekorden von 2019 zurück, was zu einer Unsicherheit im Markt führte. Die Nachfrage nach Flugreisen steigt zwar, die Rekordwerte aus dem Jahr 2019 werden jedoch nicht vor 2029 wieder erreicht werden. Zudem erfüllen die hohen Ticketpreise im europäischen Vergleich nicht die Erwartungen der Reisenden und den Wettbewerb, was weiterhin negativ auf den deutschen Markt wirkt.

Der Weg zur Erholung

Ryanair sieht die Möglichkeit, das jährliche Verkehrsaufkommen in Deutschland von 16 Millionen auf 34 Millionen Passagiere zu verdoppeln, wenn die Steuern und Gebühren wettbewerbsfähiger gestaltet werden. Das Unternehmen hebt hervor, dass niedrigere Preise und ein größerer Wettbewerb essenziell sind, um das Passagieraufkommen vor der Pandemie zu erreichen. Für viele Regionalflughäfen war der Rückgang in der Verkehrsnutzung drastisch. So verzeichnete der Flughafen Dresden eine Erholungsrate von nur 46 Prozent, während viele Reisende auf alternative Abflughäfen in Prag zurückgreifen.

Die aktuelle Situation stellt somit einen erheblichen Nachteil für den Luftverkehrsstandort Deutschland dar. Ryanair appelliert an die Regierung, Maßnahmen zu ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität der deutschen Flughäfen zu steigern, um die negativen Tendenzen im Markt umzukehren.

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Ort Hamburg, Deutschland
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