Schnuckenbräu: Walsrode bringt Craft-Bier-Trend zum Sprudeln!

Walsrode, Deutschland - Bernd Meyer, der Gründer von Schnuckenbräu, hat in den letzten Jahren die Entwicklung des Craft-Bier-Marktes in Deutschland hautnah miterlebt. Der gebürtige Walsroder erlernte das Brauen bei Becks & Co. und sammelte internationale Erfahrung in den USA und Australien. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland und dem Abschluss seines Diplom-Braumeisters in Berlin gründete er im Jahr 2000 seine eigene Brauerei, um der Heidelandschaft ein eigenes Bier zu geben. Aktuell produziert Schnuckenbräu rund 100.000 Liter Bier pro Jahr und sind vor allem für ihr beliebtes Pils und das saisonale „Maibock Starkbier“ bekannt.

Trotz der Herausforderungen, die die globale Pandemie mit sich brachte, hat Meyer mit innovativen Lösungen reagiert. Während der Corona-Krise musste er 80 Prozent seines Geschäfts einbüßen, konnte jedoch dank eines händischen Füllers weiterhin Flaschenbiere abfüllen. Die Hilfen, die er erhielt, wurde rechtzeitig zurückgezahlt. Die Finanzierung für seine Brauerei wurde durch ein Förderprogramm der NBank unterstützt, was ihm half, seine Produktion aufrechtzuerhalten.

Der Craft-Bier-Boom in Deutschland

Der Craft-Bier-Markt in Deutschland hat in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen, auch wenn der Marktanteil aktuell lediglich zwischen 1 und 2 Prozent liegt. Im Vergleich dazu liegt dieser Anteil in den USA bei 12 bis 14 Prozent. Der Pro-Kopf-Konsum von Bier in Deutschland ist kontinuierlich gesunken, von 147 Litern im Jahr 1990 auf aktuell nur 88 Liter. Dennoch zeigt der Craft-Bier-Boom, dass immer mehr Konsumenten Interesse an handwerklich gebrauten Bierspezialitäten haben, die oft aus regionalen Zutaten hergestellt werden. Cutlure und Lokalität finden sich in den Geschmäckern der Craft-Biere wider, was auch durch Veranstaltungen und die Feier regionaler Brautraditionen unterstützt wird.

Durch innovative Ansätze, einschließlich Online-Verkäufen und virtuellen Verkostungen, haben Craft-Brauereien, wie Schnuckenbräu, die Herausforderungen der Pandemie gemeistert. Diese neuen Vertriebswege ermöglichen es den Brauern, ihre Produkte direkt an die Kunden zu bringen und so die Bindung zu fördern. Meyer beliefert nicht nur Supermärkte wie Famila, Rewe und Edeka, sondern braut auch für andere Brauereien im sogenannten Lohnbrauen.

Nachhaltigkeit und Zukunft des Craft-Biers

Ein zentrales Element der Craft-Bier-Bewegung ist die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit. Immer mehr Brauereien setzen auf den Einsatz von erneuerbaren Energien und Recyclingprogrammen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Meyer hat seine Produktionsanlagen modernisiert: Seine neue teilautomatisierte Anlage verbraucht nur die Hälfte an Primärenergie verglichen mit der alten und fasst 1.000 Liter pro Sud.

Die Craft-Bier-Community zeichnet sich zudem durch enge Kooperationen und den Austausch von Ideen aus. Gemeinsam werden limitierte Editionen und Veranstaltungen entwickelt, die den Ideenreichtum der Brauer fördern. In Deutschland gibt es mittlerweile rund 856 Craft-Bier-Brauereien, und trotz eines stagnierenden Gesamtbierkonsums bleibt das Interesse an den vielfältigen und hochwertigen Produkten ungebrochen. Beispiele beliebter Marken sind Pils von FRANK Bier oder Hefeweizen von Hofbrau Hefe Weizen.

Bernd Meyer bietet neben der Produktion auch Brauseminare an, die im eigenen Garten stattfinden können und bereits ab zehn Teilnehmern möglich sind. Mit einem Preis von 75 Euro pro Person gibt es ihm die Möglichkeit, das Handwerk des Bierbrauens näherzubringen und sein Wissen über die Kunst des Bierbrauens weiterzugeben.

Insgesamt zeigt sich, dass die Craft-Bier-Szene in Deutschland eine lebendige und innovative Gemeinschaft ist, die auf Qualität, Nachhaltigkeit und regionale Identität setzt. Bernd Meyer und Schnuckenbräu sind Beispiele für diese positive Entwicklung in der deutschen Braukultur.

Details
Ort Walsrode, Deutschland
Quellen