Seltene Erden: Europas Kampf gegen Chinas Rohstoff-Dominanz!

China - Die Abhängigkeit der Industrieländer von China, insbesondere im Bereich der Seltenen Erden, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Diese Rohstoffe sind entscheidend für eine Vielzahl von Technologien, von Windkraftanlagen bis hin zu Elektroautos. Wie die FAZ berichtet, hat China seinen Einfluss durch Ausfuhrkontrollen für Seltene Erden weiter ausgeweitet. Dies geschah besonders im Kontext des Handelskonflikts mit den USA, als Präsident Donald Trump Zolldrohungen formulierte. Im Ergebnis wurden westliche Unternehmen mit einem Versorgungsengpass konfrontiert, der die gesamte Industrie treffen könnte.
Die Schere zwischen den Importpreisen und den Preisen in China wird immer deutlicher. Beispielsweise kostet Bismut jetzt 270% mehr als in China, während Antimon um 170% und Gallium um 160% teurer ist. China hat einen nahezu monopolartigen Einfluss auf die Raffinierung von Seltenen Erden: 98% der Galliumproduktion stammen aus diesem Land, während 70% der Seltenen Erden abgebaut und 91% raffiniert werden. Diese Umstände steigern die Abhängigkeit westlicher Industrien von chinesischen Rohstoffen.
Abhängigkeit der USA und Strategien zur Rohstoffsicherung
Die Situation in den USA ist ähnlich prekär. Laut Angaben von Germany Trade & Invest zeigen die USA zwar Rohstoffvorkommen, sind jedoch stark abhängig von Importen, insbesondere bei Seltenen Erden. Diese Abhängigkeit wurde durch den Handelskonflikt mit China noch verstärkt. Im Dezember 2017 löste Präsident Trump eine umfangreiche Rohstoffstrategie aus, Seitdem hat sich die Liste kritischer Rohstoffe, die für die nationale Sicherheit der USA von Bedeutung sind, auf 50 erweitert – mit einem Großteil an Seltenen Erden.
Der Weltmarktanteil Chinas im Bereich der Seltenen Erden liegt bei etwa 90%, während die USA lediglich 5% zur Verfügung haben. Laut Greg Hayes von Raytheon könnte eine Kehrtwende in der Rohstoffstrategie mindestens 15 Jahre in Anspruch nehmen. Der Druck, sich von China unabhängig zu machen, wächst: China hat bereits im Sommer 2023 Exportbeschränkungen für Gallium und Germanium angekündigt, was die Importabhängigkeit der USA weiter verschärft.
Europäische Bemühungen zur Diversifizierung
In Europa wächst die Sorge über die Abhängigkeit von China. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet, ist Skepsis gegenüber Chinas Verlässlichkeit als Handelspartner ebenfalls gewachsen. Politische Handelshemmnisse und Potenziale für Konflikte, etwa hinsichtlich Taiwan, könnten die Rohstoffversorgung Europas erheblich gefährden.
Die EU hat reagiert und plant Maßnahmen wie den Critical Raw Materials Act, der bis 2030 sicherstellen soll, dass 10% des Rohstoffbedarfs aus heimischer Förderung stammt. Außerdem soll die Diversifizierung der Rohstoffquellen gefördert werden, sodass kein kritischer Rohstoff zu mehr als 65% aus einem einzigen Land bezogen wird. Recycling, Materialeffizienz und die Schaffung neuer Lieferanten sind weitere Ansätze, um die Risiken der Abhängigkeiten zu reduzieren.
Die Erkenntnis über die Gefahren, die durch eine einseitige Abhängigkeit von China entstehen, ist unbestritten. Politische Entscheidungsträger in Brüssel und Berlin müssen dringend neue Strategien entwickeln, um die Autonomie in der Rohstoffversorgung zu sichern und sich besser gegen zukünftige Engpässe aufzurüsten.
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Ort | China |
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