Seuchen-Alarm: Maul- und Klauenseuche bedroht Tiere in Berlin!
Hönow, Deutschland - Seuchen-Alarm am Berliner Stadtrand: Bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow, im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland, wurde am Freitagmorgen die hoch ansteckende Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt. Dies ist der erste Ausbruch seit 1988 in Deutschland, was sowohl für die Landwirtschaft als auch für die öffentliche Gesundheit eine besorgniserregende Situation darstellt. Die Bundesagrarministerin Cem Özdemir (Grüne) hat bereits einen Krisenstab einberufen, der sich mit der Lage beschäftigt und umgehend entsprechende Maßnahmen ergreift. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die MKS für Nutztiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine äußerst gefährlich ist und in der Vergangenheit zu Millionen von Todesfällen unter Tieren führte, wie etwa beim verheerenden Ausbruch in Großbritannien im Jahr 2001, der vier Millionen tote Tiere zur Folge hatte. [bz-berlin] berichtet, dass die schnellen Maßnahmen nach dem Ausbruch bereits ein erster Schritt sind, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen.
Die Schocknachricht kam, als drei Wasserbüffel tot auf der Weide des betroffenen Tierhalters aufgefunden wurden. Ein weiterer Schock folgte am Freitagmittag, als elf weitere Tiere auf der Weide erschossen werden mussten, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Spezialisten in Schutzanzügen transportierten die Kadaver zur Tierkörperverbrennungsanlage, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Das Friedrich-Loeffler-Institut, das nationale Referenzlabor für Maul- und Klauenseuche, hat die Infektion bestätigt und untersucht jetzt den möglichen Weg, auf dem das Virus eingeschleppt wurde. [tagesspiegel] ergänzt, dass auch in anderen Betrieben, darunter einige in Berlin, eine Überwachung stattfindet.
Betriebsschließungen und Sicherheitszonen
Die Reaktion der Behörden war prompt. In einem 3-Kilometer-Radius um den betroffenen Betrieb wurde eine Sperrzone eingerichtet, die auch eine 10-Kilometer-Sicherheitszone umfasst – diese reicht bis nach Berlin. Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) hat die Schlachtung aller Tiere in einem 1000-Meter-Radius angeordnet, was auch Hunderte von Schweinen, Schafen und Ziegen im angrenzenden Barnim-Kreis betrifft. Vize-Landrat Friedemann Hanke (CDU) warnte, dass die MKS eine der schlimmsten Seuchen sei, die die Tierwelt treffen könnte, und durch ihre rapide Ausbreitung hohe wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen dürfte.
Zudem verkündete die Ministerin ein vorläufiges Transportverbot für Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Kameliden, wodurch die Bewegung dieser Tiere für die nächsten 72 Stunden eingeschränkt ist. Dies schließt auch Kölle von diesen Tieren stammende Produkte ein, jedoch bleiben Schlachtbetriebe und der Einzelhandel davon unberührt.
Präventivmaßnahmen für Zoo- und Wildtiere
Ein bedeutendes Anliegen der Behörden ist der Schutz von Wild- und Zoo-Tieren. Es besteht auch die Gefahr für zahlreiche Zootiere, insbesondere für alle Paarhufer. Der Berliner Zoo hat daher vorsorglich seine Tore für Besucher geschlossen, um die Tiere zu schützen. Philine Hachmeister vom Zoo Berlin erklärte, dass der Schutz der Tiere oberste Priorität habe.
Trotz der schweren Folgen für die Landwirtschaft und den Tierbestand sind die Gesundheitsbehörden optimistisch, dass die MKS keine Gefahr für den Menschen darstellt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat betont, dass die Gefahr einer Übertragung von MKS auf Menschen äußerst gering sei und dass es bisher keine Berichte über Erkrankungen von Menschen nach dem Verzehr von Fleisch- oder Milchprodukten erkrankter Tiere gibt. Für Hunde, Katzen und andere Haustiere besteht ebenfalls kein Risiko.
Der Bundestag wird sich in Kürze mit dem Thema befassen. Der Agrarausschuss trifft sich zu einer Sondersitzung, um über die aktuelle Situation und mögliche Maßnahmen zu beraten. Die Zunahme des globalen Handels sowie der Reiseverkehr stellt eine ständige Bedrohung dar, da das Virus jederzeit wieder eingeschleppt werden könnte. [bz-berlin] hebt hervor, dass bereits ein Einzelnes Virus genügt, um eine Infektion auszulösen, meist über direkten Kontakt oder Einatmen von Viren, die von infizierten Tieren ausgeschieden werden.
Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein, um die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche effektiv zu bekämpfen und die Tierbestände in Deutschland zu schützen. Die Landwirtschaft, die bereits unter vielfältigen Herausforderungen leidet, sieht sich nun einer neuen, ernsthaften Bedrohung gegenüber.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | Einschleppung durch Tierfutter |
Ort | Hönow, Deutschland |
Quellen |