Sichere Fahrten für Frauen: Uber und G-Cars starten in Deutschland!

Berlin, Deutschland - Uber hat heute den Start einer Pilotphase für Fahrten mit Fahrerinnen, die ausschließlich für Frauen verfügbar sind, bekanntgegeben. Dieser Dienst wird zunächst in den Städten Berlin, Frankfurt und München angeboten. Das Hauptziel ist es, das Sicherheitsgefühl von Frauen während ihrer Fahrten zu stärken. Frauen können bei der Buchung in der App angeben, dass sie bevorzugt von einer Frau gefahren werden möchten, und es fallen dafür keine zusätzlichen Gebühren an. Fahrerinnen haben die Möglichkeit, nur Anfragen von Frauen anzunehmen, um den Job attraktiver zu gestalten. Insgesamt ist der Anteil der Fahrerinnen auf der Uber-Plattform jedoch bisher gering, was in einigen Fällen zu längeren Wartezeiten führen kann, da die Fahrten über Mietwagenunternehmen vermittelt werden und Uber keine eigenen Fahrzeuge betreibt. Laut ZVW zeigt eine Studie, dass Frauen sich nachts in der Öffentlichkeit deutlich unsicherer fühlen als Männer.
Die Sicherheit von Frauen ist ein aktuelles und brisantes Thema, insbesondere nach Vorfällen wie der Vergewaltigung in einer Berliner U-Bahn im Frühjahr 2024. Diese Vorfälle haben zu intensiven Diskussionen über die Sicherheit im öffentlichen Verkehr geführt, einschließlich Forderungen nach separaten Bereichen für Frauen in U-Bahnen. In diesem Kontext wurde der neue Fahrdienst „G-Cars“ in Berlin ins Leben gerufen, der ebenfalls ausschließlich von Frauen gefahren wird und nur Frauen als Fahrgäste mitnimmt. Ziel ist es, Frauen nachts sicher durch die Stadt zu bringen, was durch das gewachsene Sicherheitsbedürfnis und die gestiegenen Gewaltdelikte gegen Frauen in den letzten Jahren besonders relevant ist. Im Jahr 2024 wurden in Berlin 380 Sexualdelikte in der U-Bahn registriert – ein Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dank einer App können Frauen Fahrten buchen, und vor jeder Fahrt wird in einem Telefonat die Identität der Fahrerin bestätigt. RBB berichtet, dass die Preisgestaltung bei G-Cars 3,50 Euro netto pro Kilometer beträgt, unabhängig von Strecke oder Uhrzeit, und somit attraktiver als viele klassische Taxiangebote ist.
Genderspezifische Mobilitätsbedürfnisse
Die wachsende Bedeutung von geschlechtsspezifischen Mobilitätsdiensten wird auch durch Forschungsergebnisse untermauert. Der Begriff „genderspezifisches Mobilitätsverhalten“ beschreibt, wie soziale Konstruktionen von Geschlecht bestimmte Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur und -mittel stellen. Für Frauen ist es entscheidend, in einem Umfeld unterwegs zu sein, das sicher und barrierefrei ist. Zudem sind geschützte Radwege und breite Gehwege wichtige Faktoren, die Komfort und Sicherheit erhöhen können. RIFS stellt fest, dass viele Mobilitätsangebote die alltäglichen Bedürfnisse von Frauen nicht ausreichend reflektieren, was meist zu einer geringeren Nutzung solcher Angebote führt. Die Tatsache, dass auch Männer, die Care-Arbeit übernehmen, ähnliche Mobilitätsanforderungen haben, verdeutlicht, dass es in der Verkehrsplanung an der Zeit ist, genderspezifische Bedürfnisse umfassender zu berücksichtigen.
Die Herausforderungen, mit denen Frauen konfrontiert sind, wenn es um ihre Mobilität geht, sind vielschichtig. Angesichts der doppelten Belastung durch reproduktive und produktive Arbeit benötigen viele Frauen flexible Verkehrsmittel. Diese verstärkten Mobilitätsbedürfnisse sowie Ängste vor Übergriffen im öffentlichen Raum sind maßgeblich für die Entwicklung von neuen, geplanten Angeboten, wie sie Uber und G-Cars jetzt bereitstellen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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