Wassertourismus in Berlin und Brandenburg: Wachstum durch neue Herausforderungen!
Berlin, Deutschland - Der Wassertourismus in Berlin und Brandenburg hat in den letzten Jahren eine bedeutende wirtschaftliche Rolle eingenommen. Laut einer Studie der Industrie- und Handelskammern (IHK) Berlin und Brandenburg, die am 16. Januar 2025 vorgestellt wurde, sind jedoch zahlreiche Herausforderungen aufgetaucht, die das Wachstum der Branche hemmen könnten. Zu den wesentlichen Problemen zählen ein markanter Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, unzureichende Liegeplatzkapazitäten für Boote sowie eine hohe bürokratische Belastung.
Die Studie, die rund 800 Unternehmen in der Region befragte, verdeutlicht, dass trotz eines deutlichen Anstiegs des Jahresbruttoumsatzes von 200 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro und einem Zuwachs in der Anzahl der Beschäftigten auf etwa 6.100 Personen, die Branche mit strukturellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Nachfrage nach Bootstourismus ist seit 2014 in den Bereichen Chartertourismus, Kanutourismus, Fahrgastschifffahrt und Häfen erheblich gestiegen. Wassertourismus wird damit zunehmend als potenzieller Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region wahrgenommen.
Wirtschaftliche Bedeutung und nachhaltiges Wachstum
Die Gewässerlandschaften Berlins und Brandenburgs, die ca. 34.800 km Fließgewässer und 3.200 Seen umfassen, gelten als Teil des größten Wassersport- und Wassertourismusreviers in Europa. Die Studie hebt hervor, dass die Branche nicht nur zur Erholung, sondern auch als zentraler Wirtschaftsfaktor dient. Diese wirtschaftliche Bedeutung wurde bereits in einer ersten Studie von 2014 untersucht, die nun eine Aktualisierung benötigte. Die neueste Untersuchung zielt darauf ab, die wirtschaftlichen Effekte des Wassertourismus in der Region zu quantifizieren und wichtige Informationen für die zukünftige Entwicklung bereitzustellen. Die finale Studie wird am 13. Februar 2025 in der IHK Berlin präsentiert.
Die IHK berichtet weiter, dass die Branche verstärkt auf nachhaltiges und qualitatives Wachstum setzt und bereit ist, E-Mobilität zu integrieren. Dies könnte dazu beitragen, die Attraktivität des Angebots zu erhöhen und neue Zielgruppen zu erschließen.
Herausforderungen für die Branche
Trotz der positiven Entwicklungen in der Branche sind die Herausforderungen vielfältig. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam, Christian Herzog, betont, dass der Mangel an Sicheren und gut ausgebauten Liegeplätzen für Boote in touristisch stark frequentierten Gebieten das Wachstum des Bootstourismus behindern könnte. Zudem stellt der Arbeitskräftemangel eine weitere kritische Herausforderung dar. Viele Anbieter klagen über die fehlende Qualifikation des Personals und den saisonalen Charakter der Branche, der die Rekrutierung von Fachkräften erschwert.
Ein weiteres Hindernis sind die bürokratischen Hürden, die von den Unternehmen häufig als kostspielig und zeitaufwändig angesehen werden. Der Appell an die Politik lautet, die infrastrukturellen Gegebenheiten zu verbessern, um die Durchgängigkeit der touristisch genutzten Gewässer zu sichern und Investitionen in die nötigen Infrastrukturmaßnahmen zu fördern.
Marktentwicklung und Zukunftsperspektiven
Die Marktentwicklung zeigt jedoch auch ein positives Bild: Über die Hälfte der Charterunternehmen sowie eine hohe Zahl von Anbietern im Kanu- und Fahrgastschifffahrts-Segment erwarten ein anhaltendes Wachstum der Kundennachfrage. Dies spiegelt sich auch in den geplanten Investitionen wider. Die Branche ist optimistisch hinsichtlich ihrer Zukunft und sieht große Potenziale in der weiteren Vernetzung mit anderen Branchen.
Insgesamt wird der Wassertourismus in Berlin und Brandenburg als vielversprechendes Wirtschaftssegment angesehen, das dringend politischer Unterstützung bedarf, um die strukturellen Probleme zu adressieren und die wirtschaftlichen Erfolge fortzuführen. Die anhaltende Entwicklung und Stärkung der Wassertourismusbranche könnte zu einer wichtigen Säule für die regionale Wirtschaft werden.
Mehr Informationen sind in der umfassenden Studie und weiteren Materialien erhältlich unter rbb24 und IHK Ostbrandenburg.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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