Zweibrücken unter Tage: Schutzbunker oder Touristenattraktion?
Gesundbrunnen, Deutschland - In der Diskussion um die Nutzung des Himmelsbergstollens in Zweibrücken gibt es neue Entwicklungen. Dieser Stollen, der sich acht bis zwölf Meter unter der Erde erstreckt, könnte nun entweder als Luftschutzbunker oder als touristische Attraktion genutzt werden. Die Räume im Stollen sind bis zu zehn Meter hoch, was einige Möglichkeiten der Nutzung eröffnet.
Wie aus einem Bericht von Rheinpfalz hervorgeht, zeigen Experten Interesse an der Frage, ob der Stollen als Luftschutzbunker wieder in Betrieb genommen werden könnte. Diese Thematik ist nicht nur für die lokale Bevölkerung von Bedeutung, sondern wirft auch Fragen der Sicherheit auf.
Möglichkeiten für Tourismus und Bildung
Zusätzlich wird überlegt, den Stollen für Touristen zugänglich zu machen, was eine ganz neue Dimension des Geschichtstourismus in Zweibrücken eröffnen würde. Solche Projekte sind nicht neu: Der Berliner Unterwelten e.V. beispielsweise bietet seit seiner Gründung im Jahr 1997 Einblicke in das unterirdische Erbe Berlins und hat sich zur Aufgabe gemacht, historische Bauwerke zu erforschen und zu dokumentieren. Laut einer Entwicklung von Discover Germany hat der Verein zahlreiche Führungen zu verschiedenen Themen, darunter die Industriegeschichte und den Zweiten Weltkrieg, im Angebot.
In Berlin sind die meisten unterirdischen Anlagen rund um den S- und U-Bahnhof Gesundbrunnen zu finden. Seit November 2023 sind dort auch Führungen durch eine unter Denkmalschutz stehende Bunker- und Tunnelanlage unter der Dresdener Straße möglich. Dies gilt als Modell für ähnliche Projekte, die in Zweibrücken ins Leben gerufen werden könnten.
Historische Relevanz und ehrenamtliches Engagement
Die Geschichte der Berliner Unterwelten erstreckt sich von der Industrialisierung bis zum Fall der Berliner Mauer. Besondere Aufmerksamkeit erhält der Fichtebunker, der während des Zweiten Weltkriegs als Mutter-Kind-Bunker umgebaut wurde. Der Berliner Verein hat sich den Erhalt solcher historischen Stätten zur Aufgabe gemacht und wurde 2006 für seine Verdienste im Denkmalschutz ausgezeichnet.
Das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder ist dabei entscheidend für die Durchführung von Führungen und die Pflege der Anlagen. Dieses Modell könnte auch für den Himmelsbergstollen als Inspirationsquelle dienen, um eine Verbindung zwischen Geschichte, Bildung und Tourismus zu schaffen.
Die Diskussion um die Nutzung des Himmelsbergstollens in Zweibrücken bleibt spannend. Wie die Beispiele in Berlin zeigen, könnte eine solche Nutzung nicht nur der örtlichen Gemeinschaft zugutekommen, sondern auch Besucher aus der gesamten Region anziehen.
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Ort | Gesundbrunnen, Deutschland |
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