Berliner Senat greift durch: Hochhausbau an der Warschauer Brücke geplant!

Warschauer Brücke, 10243 Berlin, Deutschland - Der Berliner Senat hat kürzlich das Planungsverfahren für eine Fläche an der Warschauer Brücke vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg übernommen. Dies geschah aufgrund von Differenzen über die zukünftige Nutzung des Geländes, das sich über etwa 19.000 Quadratmeter südlich der Bahngleise erstreckt. Das eigentliche Bebauungsplanverfahren läuft bereits seit 1995 und war hauptsächlich auf gewerbliche Nutzung ausgerichtet, was zu einem geringeren Anteil an Wohnraum führen sollte. Der Senat sieht nun die Notwendigkeit, die Bautätigkeit zu beschleunigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Hierbei soll das Berliner Modell für kooperative Baulandentwicklung angewendet werden, welches festlegt, dass ein Teil der neu errichteten Wohnungen zu günstigen Mieten angeboten werden muss. Darüber hinaus müssen Bauherren die Infrastrukturkosten, unter anderem für Kitas und Straßen, mittragen. Ein Projektentwickler hat bereits Pläne für den Bau eines weiteren Hochhauses auf dem Grundstück vorgestellt, während die Planungen für das angrenzende „Rudolfband“ weiterhin im Verantwortungsbereich des Bezirks bleiben.

In engem Zusammenhang mit der Entwicklung an der Warschauer Brücke stehen die geplanten Hochhausprojekte, die eine kontroverse Debatte innerhalb der Stadtverwaltung ausgelöst haben. Während der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ein kleiner dimensioniertes Gewerbeprojekt befürwortet, spricht sich der Senat für die Errichtung eines Hochhauses mit bis zu 30 Stockwerken aus, das Platz für rund 500 Wohnungen bieten könnte. Neben diesem Hochhaus ist außerdem der Bau eines weiteren 100-Meter-Hochhauses geplant. Diese Hochhausprojekte in Berlin sind oft umstritten, insbesondere in Bezug auf ihre Nutzung und die Nachhaltigkeit der Bauweise. Ein weiteres bereits fertiggestelltes Hochhaus, das „EDGE East Side“, wird vollständig als Gewerbeimmobilie genutzt, mit Amazon als Hauptmieter.

Politische Uneinigkeit und zukünftige Bauvorhaben

Trotz der politischen Uneinigkeit und der unterschiedlichen Visionen zwischen Bezirk und Senat sind mehrere Hochhausprojekte in den Startlöchern. So sind zwei weitere Hochhäuser im südlichen Friedrichshain in Planung, während auf dem benachbarten RAW-Gelände ein 100-Meter-Hochhaus entstehen soll. Diese Planungen sind jedoch nicht ohne Widerstand. Der Bezirk setzt auf eine ausschließliche Gewerbeentwicklung, während der Senat einmal mehr Wohnraum schaffen möchte. Falls der Bezirk innerhalb von zwei Wochen keine Anpassungen an seinen Plänen vornimmt, behält sich der Senat vor, das Verfahren selbst zu übernehmen.

Zusätzlich zu diesen Entwicklungen in Friedrichshain sind auch im Bezirk Lichtenberg Hochhauspläne geschmiedet worden. Becken Development GmbH plant die Errichtung eines 128-Meter-Hochhauses auf dem ehemaligen Gelände des „Ring Centers 3“, das seit August 2024 leer steht. Die Umbaupläne wurden kürzlich dem Berliner Baukollegium vorgestellt. Das neue Hochhaus soll nicht nur Wohn- und Arbeitsflächen, sondern auch diverse weitere Nutzungen bieten. Der Entwurf sieht vor, dass im Sockelbereich Einrichtungen wie Sport- und Schulflächen sowie Einzelhandelsangebote entstehen sollen, während der obere Bereich für Büros und Wohnungen vorgesehen ist.

Die Entwicklung von Hochhäusern in Berlin bleibt ein spannendes und umstrittenes Thema, mit dem sowohl Herausforderungen als auch Chancen einhergehen. Die Bemühungen des Senats, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, stehen oft im Konflikt mit den Interessen des Bezirks, der sich auf gewerbliche Projekte fokussiert.

Details
Vorfall Regionales
Ursache Differenzen über die Nutzung der Fläche
Ort Warschauer Brücke, 10243 Berlin, Deutschland
Quellen