Bestrahlungen und Chemos: Überlebensgeschichten von Krebspatientinnen in Brandenburg

Brandenburg an der Havel, Deutschland - Silvana L. aus Brandenburg an der Havel ist eine von vielen Frauen, die die erschreckende Realität von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) erfahren hat. Im März 2023 erhielt sie die Diagnose, nachdem sie vor der Erkrankung kaum Symptome verspürte. Ein Blutungsproblem führte sie zur ärztlichen Untersuchung, wo schließlich der bösartige Tumor im fortgeschrittenen Stadium festgestellt wurde. Trotz regelmäßiger Abstriche zur Früherkennung waren die Ergebnisse unauffällig, bis die Krankheit in der Klinik für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Brandenburg diagnostiziert wurde. Laut MAZ Online sind die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs menschliche Papillomviren (HPV), mit denen fast alle Zervixkarzinome in Verbindung stehen.
Die Statistiken zeigen, dass etwa 80% der sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens mit genitalem HPV infiziert werden. Meistens heilen diese Infektionen von selbst, doch persistente HPV-Infektionen können schwerwiegende Folgen haben. Besonders die Hochrisiko-Typen 16 und 18 sind dafür bekannt, dass sie Krebs begünstigen. Seit 2020 ist der HPV-Test Teil der regulären Früherkennungsuntersuchungen für Frauen ab 35 Jahren, der alle drei Jahre durchgeführt wird. Bei einer positiven Testung folgt im Folgejahr ein Nachtest, während bei einer HPV-Persistenz eine Abklärungskolposkopie erforderlich ist.
Die Rolle der Früherkennung
Die Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle in der Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs. Der Pap-Abstrich ist eine wichtige Methode, die die Sterblichkeit an Gebärmutterhalskrebs um zwei Drittel reduziert hat. Die Durchführung erfolgt durch die Entnahme von Zellen vom Gebärmutterhals, die dann im Labor untersucht werden. Ein ähnliches Verfahren ist der HPV-Test, der spezifisch auf das Vorhandensein von Viren abzielt. Laut DocFinder, sind regelmäßige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen unerlässlich, da sie die rechtzeitige Erkennung und Behandlung von Krebsvorstufen ermöglichen.
Zum Beispiel gibt es in Deutschland seit dem 1. Januar 2020 ein organisiertes Screening-Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Frauen im Alter von 20 bis 65 Jahren werden von ihrer Krankenkasse regelmäßig über die Teilnahme daran informiert. Informationen zu Nutzen und Risiken der Untersuchungen werden in Form von Briefen bereitgestellt. Die Frauen können zudem frei entscheiden, wann sie die Untersuchungen in Anspruch nehmen möchten, auch über das 65. Lebensjahr hinaus, wie das Bundesgesundheitsministerium hervorhebt.
Persönliche Erfahrungen und Aufklärung
Silvana L. musste sich nach ihrer Diagnose 33 Bestrahlungen und sechs Chemotherapien unterziehen. Ihre Behandlung endete im August 2023, und sie ist nun krebsfrei. Ihre persönliche Erfahrung hebt die Notwendigkeit von Aufklärung über HPV und Präventionsmaßnahmen hervor. Auch Bianka S. teilt ihre Sichtweise und wünscht sich eine breitere Aufklärung bezüglich der Schutzmöglichkeiten und der Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Gebärmutterhalskrebs eine der häufigsten gynäkologischen Krebserkrankungen ist, die oft aus Krebsvorstufen hervorgeht, die erfahrungsgemäß einige Jahre nach einer HPV-Infektion entstehen können. Informationskampagnen und Präventionsmaßnahmen, wie Impfungen gegen HPV, sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um das Risiko für diese Krankheit zu verringern und Frauen zu ermutigen, aktiv an ihrer Gesundheitsvorsorge teilzunehmen.
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Ort | Brandenburg an der Havel, Deutschland |
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