Betrunkene Cottbus-Fans greifen Beelitzer Football-Spieler an!

Am 13.05.2025 wurden Football-Spieler der Beelitz Blue Eagles von Fans Energie Cottbus angegriffen. Polizei ermittelt.
Am 13.05.2025 wurden Football-Spieler der Beelitz Blue Eagles von Fans Energie Cottbus angegriffen. Polizei ermittelt. (Symbolbild/NAG Archiv)

Rastplatz Prignitz-West, Deutschland - Am vergangenen Samstagabend kam es auf dem Rastplatz Prignitz-West zu einem schweren Angriff von rund 100 betrunkene Fußball-Fans auf eine Gruppe von 23 Spielern der Beelitz Blue Eagles. Wie rbb24.de berichtet, wurden zehn Spieler bei dem Übergriff verletzt. Die Angreifer, die Fans vom Verein Energie Cottbus sein sollen, kehrten von einem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock zurück und griffen offensichtlich wahllos die Football-Spieler an, die in blauen Trikots auf dem Rastplatz waren.

Die Polizei hatte zunächst fälschlicherweise die Öffentlichkeit über den Vorfall informiert und von Rugby-Fans gesprochen. Diese Information wurde jedoch am Dienstag korrigiert. Die brutal agierenden Fans griffen das Team über einen Zeitraum von etwa 20 Minuten an, während sich die Spieler in ihren Mannschaftsbus zurückzogen und sich wehrten. Die Spieler berichteten von Schlägen ins Gesicht und in die Magengrube sowie von Schürfwunden. Die Polizeibehörden nahmen nach dem Vorfall die Fahndung auf und konnten die Angreifer stoppen und kontrollieren.

Unverständnis und Ermittlungen

Die Abteilungsleiterin der Beelitz Blue Eagles äußerte großes Unverständnis über die Gewalttat. Der Verein Energie Cottbus wartet derweil auf die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen, die wegen Verdachts auf schweren Landfriedensbruch und Körperverletzung eingeleitet wurden. Die identifizierten Angreifer wurden überwacht, als ihre Fanbusse polizeilich begleitet wurden.

Der Vorfall auf dem Rastplatz wirft Fragen auf über die zunehmende Gewalt unter Fußballfans. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung der Katholischen Hochschule NRW zeigt einen besorgniserregenden Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und gewalttätigem Verhalten im Fußballumfeld. Laut deutschlandfunk.de berichten 52 Prozent der Befragten von Gewalterfahrungen im Fußballbereich. Fast ein Drittel der Befragten konsumiert Cannabis, 13 Prozent nutzen Kokain und 10 Prozent Amphetamine, was in Verbindung mit einer erhöhten Gewaltbereitschaft steht.

Gesellschaftliche Problematik

Stefan Becker, der Leiter der Jugendsuchtberatung Köln, sieht das Problem nicht nur als fußballtypisch, sondern als einen Spiegel der Gesellschaft. Fanforscher Jonas Gabler hebt hervor, dass die Verbindung zwischen Drogenkonsum und der gewaltorientierten Fußballszene klar erkennbar ist. Die Koordinierungsstelle Fanprojekte plant zudem einen Workshop im September für Mitarbeiter zu den Themen Fußballfans und Drogen, um auf die gewaltaffinen Strukturen zu reagieren.

Die erschreckenden Vorfälle, wie der Angriff auf die Beelitz Blue Eagles, verdeutlichen, dass präventive Maßnahmen und Aufklärungsarbeit dringend erforderlich sind, um die Sicherheit im Fußballsport zu gewährleisten und eine Kultur der Gewalt zu brechen.

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Ort Rastplatz Prignitz-West, Deutschland
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