Biden gesteht: Ich trage die Verantwortung für Trumps Sieg!

Joe Biden übernimmt Verantwortung für seine Wahlniederlage gegen Trump und kritisiert politische Blockaden in einem Interview.
Joe Biden übernimmt Verantwortung für seine Wahlniederlage gegen Trump und kritisiert politische Blockaden in einem Interview. (Symbolbild/NAG)

Washington, D.C., USA - Joe Biden zeigt sich in einem kürzlich geführten Interview mit ABC News selbstkritisch bezüglich seiner Wahlniederlage gegen Donald Trump. Er übernahm die Verantwortung für den Erfolg seines Herausforderers und erklärte: „Ja, das tue ich, denn ich hatte das Sagen und er hat gewonnen.“ In der Aufarbeitung seiner gescheiterten Amtszeit thematisierte Biden vor allem die Herausforderungen, die seine Regierung durch Trumps politische Blockaden erlebte. So kritisierte er, dass Trump aktiv Versuche zur Verbesserung der Migrationspolitik behindert habe und gestand ein, nicht ausreichend kommuniziert zu haben, welche Erfolge seine Regierung vorzuweisen hat. „Es war ein Fehler, dass wir uns nicht besser verkaufen konnten“, so Biden weiter.

Biden betonte, dass viele politische Maßnahmen erst mit Verzögerung Wirkung zeigten und wies zugleich Berichte über einen möglichen kognitiven Abbau während seiner Amtszeit zurück. Diese Darstellungen seien schlichtweg falsch. Letztes Jahr hatte er sich aus dem Präsidentschaftswahlkampf zurückgezogen, nachdem immer wieder Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Fitness geäußert wurden. Kamala Harris trat an seiner Stelle an, konnte jedoch nicht gegen Trump gewinnen. Der ehemalige Vizepräsident räumte ein, dass sein Auftritt im TV-Duell gegen Trump nicht überzeugend war, stellte jedoch klar, dass seine Entscheidung, aus dem Rennen auszusteigen, nicht aus gesundheitlichen Gründen fiel, sondern um eine Spaltung des demokratischen Lagers zu verhindern.

Die Rolle von Medien und Social Media

In der US-amerikanischen Medienlandschaft, die stark polarisiert ist, spielte das Fernsehen traditionell eine zentrale Rolle im Präsidentschaftswahlkampf. TV-Debatten und politische Werbespots prägen die Wahlberichterstattung. Medien wie „Fox News“ und „MSNBC“ vertreten klar unterschiedliche Positionen, was das Vertrauen in die Nachrichtenanbieter auf beiden Seiten stark beeinflusst. Laut einer Studie des Pew Research Center von 2020 vertrauen nur 22 von 30 demokratischen Anhängern den Medien, während gerade einmal 7 von 30 republikanischen Anhängern Vertrauen in die Medien haben.

Die Nutzung sozialer Medien hat zur Polarisierung der Öffentlichkeit beigetragen, da Plattformen wie Facebook und Twitter Inhalte personalisieren und somit zu ideologisch konformen „Echokammern“ führen. Diese Entwicklung hat die politische Kommunikation während des Wahlkampfs 2020 geprägt und bewirkt, dass Probleme wie die Verbreitung von Desinformation verstärkt in den Fokus gerückt sind. Trump selbst kritisierte häufig die Social-Media-Plattformen als zensierend und erließ ein Dekret zur „Aufrechterhaltung der Meinungsfreiheit“.

Jill Biden wies Vorwürfe zurück, ihr Ehemann sei von ihr im Wahlkampf gehalten oder von der Realität abgeschottet worden. Sie erklärte, dass sie ständig an seiner Seite war und die öffentliche Darstellung ihrer Rolle, die sie als verletzend empfindet, nicht das wahre Bild ihrer Beziehung zum Präsidenten widerspiegele.

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Ort Washington, D.C., USA
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