Blutiger Konflikt im Sudan: Über 14 Millionen auf der Flucht!

Khartoum, Sudan - Der Sudan befindet sich in einer der gravierendsten humanitären Krisen des 21. Jahrhunderts. Seit dem 15. April 2023 tobt ein gewaltsamer Machtkampf zwischen den Sudanese Armed Forces (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Laut Al Jazeera haben mehr als 14 Millionen Menschen infolge dieser Konflikte ihre Heimat verlassen, was zu der schnellsten und größten Vertreibungskrise weltweit geführt hat.

Über 11,3 Millionen Menschen sind innerhalb des Sudans vertrieben worden, während mehr als 3 Millionen die Grenze zu Nachbarländern wie Tschad und Südsudan überschreiten mussten. Die schlimmsten Auswirkungen spüren die Menschen in Khartoum, wo nahezu 3,5 Millionen Menschen auf der Flucht sind, gefolgt von den Bundesstaaten Süddarfur und Norddarfur.

Der eskalierende Konflikt

Der Konflikt hat sich seit seinem Ausbruch dramatisch verschärft, wobei bis zum 28. März 2025 über 11.292 Angriffe registriert wurden, was einem Durchschnitt von 16 Vorfällen pro Tag entspricht. Die Hauptgefahr geht von den SAF aus, die für etwa 50% der registrierten Angriffe verantwortlich sind, gefolgt von den RSF mit 38%. Die Gewalt konzentriert sich stark auf die Hauptstadt Khartoum, wo 49% aller Vorfälle stattfanden.

Die Kämpfe führten zu einer alarmierenden Anzahl von Todesopfern – schätzungsweise mindestens 150.000 Menschen, mit einer erheblichen Dunkelziffer, die auf indirekte Ursachen zurückzuführen ist. Zwischen August 2023 und Januar 2024 wurde ein dramatischer Anstieg der Gewalt beobachtet, der viele Menschen dazu zwang, das Land zu verlassen. Berichten zufolge führte ein Luftangriff der SAF auf einen belebten Markt in Norddarfur zu zahlreichen zivilen Opfern.

Humanitäre Krise und internationale Reaktionen

Die Vereinten Nationen bezeichnen die Situation in Sudan als eine der katastrophalsten humanitären Krisen, unter der etwa 25 Millionen Menschen leiden, von denen viele von akutem Hunger betroffen sind. Diese Krise hat ferner zu Berichten über sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen durch RSF-Milizen geführt, ein Thema, das auch von Amnesty International hervorgehoben wurde.

Die Chronik des Konflikts reicht weit zurück. Er hat seine Wurzeln in den politischen Unruhen seit der Unabhängigkeit Sudan 1956 und umfasst zwei Bürgerkriege bis 2005. Nach dem Sturz des Langzeitdiktators Omar al-Baschir im April 2019 schien kurzzeitig Hoffnung auf Frieden aufzukommen. Doch der internen Spaltung zwischen Al-Burhan, dem Kommandeur der Armee, und Dagalo, dem Führer der RSF, folgten erbitterte Auseinandersetzungen.

In den letzten Monaten wurden mehrere Initiativen zur Friedensverhandlung gestartet, doch diese blieben ohne nennenswerte Ergebnisse. Die Nachbarländer, vor allem Tschad und der Südsudan, haben Millionen von Flüchtlingen aufgenommen, während sich der Humanitätsbedarf im Sudan weiter verschärft. Ohne wirksame internationale Unterstützung könnte diese Krise weiter eskalieren, während die Zivilbevölkerung unter extremer Not leidet.

Details
Vorfall Krieg
Ursache Konflikt, Gewalt
Ort Khartoum, Sudan
Quellen