Bolsonaro nach Bauchoperation entlassen – Kommt der nächste Skandal?

Rio Grande do Norte, Brasilien - Jair Bolsonaro, der ehemalige Präsident Brasiliens, wurde nach einem dreiwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus entlassen. Er hatte sich einer umfassenden Bauchoperation unterzogen, die notwendig war, um eine Darmobstruktion zu behandeln. Bolsonaro, der von 2019 bis 2022 im Amt war und seine Wiederwahl im Jahr 2022 verlor, gab bekannt, dass er seine Entlassung auf Social Media feierte und plant, an einer politischen Rallye am Mittwoch teilzunehmen. Diese Veranstaltung hat das Ziel, eine Amnestie für seine Anhänger zu unterstützen, die nach seiner Niederlage Regierungsgebäude stürmten. Bemerkenswerterweise hat Bolsonaro seine Niederlage gegen den amtierenden Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva nicht öffentlich anerkannt.

Der 70-Jährige war im April während eines politischen Events in Rio Grande do Norte aufgrund starker Bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Bolsonaro hat zudem mit einer Vielzahl von medizinischen Problemen zu kämpfen, die seit einem Messerangriff im Jahr 2018 aufgetreten sind, und hat bereits insgesamt sechs Operationen hinter sich.

Rechtliche Probleme und Beschränkungen

Bolsonaro sieht sich auch rechtlichen Herausforderungen gegenüber. Der Oberste Gerichtshof Brasiliens entschied im März, ihn wegen einer vermeintlichen Verschwörung zur Anfechtung seiner Wahlniederlage vor Gericht zu stellen. Diese Verschwörung umfasst einen Plan, in dem auch die Tötung eines Richters des Obersten Gerichtshofes und ein Anschlag auf Präsident Lula erwähnt werden. Parallel zu diesen Ereignissen sind 33 weitere Personen wegen ähnlicher Vorwürfe angeklagt.

Zusätzlich wurde Bolsonaro aufgrund von Machtmissbrauch und der Verbreitung von Gerüchten über Betrug im brasilianischen elektronischen Wahlsystem bis 2030 von der Teilnahme an Wahlen ausgeschlossen.

Medizinische Versorgung und der Rückzug kubanischer Ärzte

Der Weggang der kubanischen Ärzte könnte gravierende Folgen für die medizinische Versorgung in Brasilien nach sich ziehen, insbesondere in ärmeren und abgelegenen Regionen des Landes, wo kubanische Ärzte oft einen Großteil der medizinischen Versorgung sicherstellen. In indigenen Gebieten machen sie beispielsweise 90% der verfügbaren medizinischen Versorgung aus. Laut Schätzungen könnten rund 29 Millionen Brasilianer ihre medizinische Versorgung verlieren.

Der brasilianische Gesundheitsminister hat bereits angekündigt, Maßnahmen zu ergreifen, um die medizinische Versorgung der betroffenen Bevölkerung zu sichern, während der Brasilianische Städtebund und andere relevante Organisationen das Ende der Kooperation bedauern und vor irreparablen Schäden für die Bevölkerung warnen.

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Vorfall Gesundheitskrise
Ort Rio Grande do Norte, Brasilien
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