Widmann-Mauz tritt zurück: Kampf um Gleichberechtigung in der CDU geht weiter!
Reutlingen, Deutschland - Am 7. März 2025 gab Annette Widmann-Mauz ihren Rückzug als Chefin der Frauen-Union der CDU bekannt. Nach 30 Jahren im Bundesvorstand, davon 10 Jahre als Bundesvorsitzende und 20 Jahre als Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, möchte sie nun den Weg frei machen für eine aktive Parlamentarierin an der Spitze der Frauen-Union. Ihr Verhältnis zu CDU-Parteichef Friedrich Merz war nicht unproblematisch, besonders seit sie 2018 Annegret Kramp-Karrenbauer im Wettkampf um den Parteivorsitz unterstützt hatte.
Widmann-Mauz mahnte in ihrer Abschiedsansprache die Notwendigkeit an, dass Frauen und Männer gleichberechtigt Verantwortung innerhalb der Partei übernehmen. „Frauen dürfen nicht nur schmückendes Beiwerk sein“, betonte sie und forderte eine paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der CDU. Dies ist besonders relevant nach der Bundestagswahl-Niederlage, die viele Frauen in der Partei dazu motiviert, ihre Anliegen verstärkt einzubringen, darunter soziale Absicherung und die Situation von Mini-Jobbern.
Errungenschaften und Herausforderungen
Die Erfolge der Frauen-Union unter Widmann-Mauz umfassen die Durchsetzung des Prinzips „Nein heißt Nein“ im Strafgesetzbuch, Gesetze für Frauen in Führungspositionen sowie den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. Das neue Grundsatzprogramm der CDU zur Gleichberechtigung trägt maßgeblich die Handschrift der Frauen-Union. Die verbindliche Quotierung von Ämtern und Mandaten ist ebenfalls eine Errungenschaft, die auf die Arbeit dieser Vereinigung zurückgeht.
Aktuell hat die Frauen-Union ihre Stimme für mehr Frauen in Führungspositionen erhoben, insbesondere angesichts der Tatsache, dass nur 12 Prozent der CDU-Kreisvorsitzenden Frauen sind, während der Frauenanteil in der CDU-Mitgliedschaft bei etwa 26 Prozent liegt. Dies steht im Kontrast zu den im Bundestag ergriffenen Maßnahmen für mehr Geschlechterparität, nach denen Unternehmen verpflichtet sind, mindestens 30 Prozent Frauen in ihren Aufsichtsräten einzustellen.
Die Zukunft der Frauen-Union
Der neue Vorsitz der Frauen-Union wird beim Bundesdelegiertentag am 24. und 25. Mai in Reutlingen gewählt. Bis dahin plant die Frauen-Union eine digitale Konferenz, um die Belange der Mandatsträgerinnen und Kreisvorsitzenden zu diskutieren. Vor dem Hintergrund des Zweiten Führungspositionengesetzes müssen Unternehmen künftig eine Mindestbeteiligung von Frauen in Führungsetagen sicherstellen, was verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Frauen in allen politischen und wirtschaftlichen Bereichen sichtbar werden.
Obwohl im Jahr 2022 die EU verbindliche Geschlechterquoten in börsennotierten Unternehmen ab einen bestimmten Mitarbeiterzahl einführte, bleibt die tatsächliche Vertretung von Frauen auf Führungsebenen in vielen Organisationen noch unzureichend. In den DAX-Unternehmen sind derzeit nur 7,2 Prozent der Vorstandsämter und 14,5 Prozent der ersten Führungsebene mit Frauen besetzt, was die Dringlichkeit der Forderungen der Frauen-Union unterstreicht.
Die Herausforderungen bleiben einen offenen Dialog, um die Gleichstellung in der CDU und in Führungsetagen weiterhin voranzutreiben. Eine Erneuerung der Parteikultur könnte nur mit einer starken Beteiligung und Vertretung von Frauen gelingen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Reutlingen, Deutschland |
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