BVG-Tarifverhandlungen: Keine Einigung – Drohen neue Streiks in Berlin?
München, Deutschland - Am 12. März 2025 fand die fünfte Tarifrunde bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) statt, jedoch kam es erneut zu keiner Einigung. Die BVG hat ihr Angebot nachgebessert, doch die Gewerkschaft Verdi hat bislang nicht auf die neuen Vorschläge reagiert. Das neue Angebot umfasst eine Laufzeit von 24 Monaten, die anstelle der ursprünglich geplanten 30 Monate reduziert wurde. Rückwirkend soll es ab dem 1. Januar eine Erhöhung von 240 Euro pro Monat geben, gefolgt von 135 Euro zusätzlich ab März. Insgesamt würde dies eine Gehaltserhöhung von 13,6 Prozent bedeuten. Außerdem sieht das Angebot eine Weihnachtsgeldzahlung von 200 Euro vor, was jedoch eine Reduktion von der vorherigen Summe von 300 Euro darstellt, bedingt durch die kürzere Laufzeit.
Trotz dieser Anpassungen gibt es wenig Optimismus für eine schnelle Einigung. Verdi fordert eine Erhöhung von 750 Euro pro Monat, höhere Zulagen und eine Laufzeit von 12 Monaten. Die Gespräche zwischen den Parteien haben allerdings Fortschritte beim Thema Arbeitszeit gezeigt. Eine freiwillige Erhöhung der Regelarbeitszeit von 37,5 auf bis zu 39 Stunden könnte möglich sein, woraufhin eine Erhöhung um bis zu 4,7 Prozent im Lohn erfolgen würde. Jenny Zeller-Grothe, die Personalvorständin der BVG, bezeichnete das Angebot als ein Entgegenkommen an die hohen Forderungen seitens der Gewerkschaft.
Reaktionen und weitere Schritte
Am 3. März hat die Verdi-Tarifkommission das letzte Angebot der BVG bereits abgelehnt, da der Grundlohn als zu niedrig bewertet wurde. Gerüchte über einen neuen Verhandlungstermin innerhalb der nächsten Tage sorgen für Anspannung unter den Mitarbeitern. Der ursprünglich für den 21. März geplante Termin könnte möglicherweise vorverlegt werden, unter der Bedingung, dass die BVG zeitnah ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Jeremy Arndt, der Verhandlungsführer von Verdi, betont die Dringlichkeit einer Einigung und drängt auf ein attraktives Angebot von Seiten der BVG. Bei einer ausbleibenden Einigung droht die Gewerkschaft Verdi mit einer Urabstimmung über unbefristete Streiks.
Bisher fanden bereits zwei Warnstreiks statt, die erhebliche Auswirkungen auf den Berliner Nahverkehr hatten. Kürzere Warnstreiks bis zur nächsten Verhandlungsrunde sind ebenfalls möglich, sollte sich keine Einigung abzeichnen. Die BVG hatte bei den Laufzeiten und den Zulagen zwar Zugeständnisse gemacht, bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück.
Im größeren Kontext sind die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von allgemeinen wirtschaftlichen Herausforderungen und einem stark ausgeprägten Personalmangel geprägt. Beispielsweise sind die aktuellen Tarifverhandlungen im TVöD, die für den 14. bis 16. März in Potsdam anberaumt sind, entscheidend für die Arbeitsbedingungen und Gehälter der rund 2,3 Millionen Angestellten im öffentlichen Dienst. Gewerkschaften erwarten eine Entgelterhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat. Ein Vergleich dieser Situationen zeigt, wie drängend die Forderungen nach Verbesserung in verschiedenen Sektoren des öffentlichen Lebens sind.
Die nächste Gesprächsrunde für die BVG ist auf Freitag nächste Woche angesetzt. Sollte das Angebot jedoch nicht den Erwartungen der Gewerkschaft entsprechen, könnten die in der Warteschleife befindlichen Arbeitskampfmaßnahmen schnell in die Tat umgesetzt werden.
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Vorfall | Verkehrsunfall |
Ort | München, Deutschland |
Verletzte | 28 |
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