Gedenkfeier in Syke: McAllister mahnt an den Frieden in Europa!
Syke, Deutschland - Am 9. Mai 2025 fand im Ratssaal der Stadt Syke eine Gedenkfeier zum Ende des Zweiten Weltkriegs statt, die 70 bis 80 Teilnehmer aus der Region versammelte. Im Zentrum der Veranstaltung stand der prominente Gast David McAllister, ehemaliger niedersächsischer Ministerpräsident und Abgeordneter im Europäischen Parlament. McAllister, der Sohn eines britischen Highlanders, der 1945 in Syke einmarschierte, reflektierte über die Bedeutung des Friedens und der Europäischen Zusammenarbeit. Zudem berichtete Gerd Kadzik, ein Kunstmaler und Zeitzeuge, von seiner Flucht vor den russischen Truppen im Frühjahr 1945.
Die Bürgermeisterin von Syke, Suse Laue, die 19 Jahre nach dem Kriegsende geboren wurde, erzählte von den Erlebnissen ihrer Mutter und der Prägung durch die Nachkriegszeit. McAllister erinnerte sich an seinen Vater, der als Teil der 51st Highland Division in der Region eingesetzt war. Er wies darauf hin, wie wichtig das vereinte Europa als Friedensprojekt ist, das aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs entstand. In seinen Ausführungen betonte er die Notwendigkeit, die Lehren aus der Vergangenheit zu bewahren und die innere sowie äußere Verantwortung für den Frieden zu übernehmen. “Frieden erfordert sowohl die Fähigkeit, ihn zu verteidigen, als auch eine Erinnerung an die Geschichte”, so McAllister.
Ein Appell für den Frieden
Im Rahmen seines Besuchs stand die Gedenkfeier unter dem Motto „Frieden als Auftrag“. Dies ist besonders relevant angesichts aktueller geopolitischer Konflikte, wie zum Beispiel dem in der Ukraine. McAllister äußerte seine Besorgnis über die Appeasement-Politik und warnte vor den Fehlern der Vergangenheit. „Die regelbasierte Ordnung muss verteidigt werden“, sagte er und hob Deutschlands Verantwortung in Europa und der Welt hervor.
Ein überraschender Aspekt des Tages war McAllisters persönliche Verbindung zu Syke. Nachdem er alte Dokumente über den Weg seines Vaters nach Bremerhaven im Mai 1945 fand, erinnerte er sich an ein Foto seines Vaters beim Einmarsch in Syke, das verloren gegangen ist. Er plant, dieses Bild zum 90. Jahrestag des Kriegsendes mitzubringen.
Historische Reflexion
Die Gedenkveranstaltung umfasste neben den Redebeiträgen auch eine Talkrunde mit David McAllister und Gerd Kadzik sowie eine Ausstellung über das Kriegsende im Rathaus. Der Eintritt war kostenlos und eine Anmeldung nicht notwendig. Diese Form der Erinnerung ist entscheidend, um die Lehren aus der Vergangenheit auch in kleinen Städten wie Syke lebendig zu halten. McAllister forderte die lokale Bevölkerung auf, den europäischen Gedanken durch Partnerschaften, Jugendbegegnungen und kulturelle Projekte aktiv zu fördern.
In einem Kontext, der die historische Kapitulation am 7. Mai 1945 in Reims, Frankreich, in Erinnerung ruft, ist die Bedeutung solcher Gedenkveranstaltungen klar. Der Raum, in dem die Kapitulation unterzeichnet wurde, hat sich seitdem kaum verändert und ist heute Teil eines Museums. Diese Stätte symbolisiert den Wendepunkt, der den Zweiten Weltkrieg beendete und den Weg für ein neues Europa ebnete. In einem Kurzfilm, unterstützt vom Auswärtigen Amt und unter der Regie von Wim Wenders, werden diese Themen auf eindrucksvolle Weise veranschaulicht.
McAllister und die anderen Anwesenden betonten, dass das Gedenken nicht nur der Vergangenheit gilt, sondern auch die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft in den Blick nehmen muss.
Die Feierlichkeiten in Syke waren ein eindringlicher Appell, die Erinnerung an die Schrecken des Krieges wach zu halten und sich für Frieden und Kooperation in Europa einzusetzen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Syke, Deutschland |
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