Brüssel: Pride-Feierlichkeiten in Chaos – Pro-Palästinenser attackieren!

Bourse-Platz, 1000 Brüssel, Belgien - Am 21. Mai 2025 fand in Brüssel die diesjährige Brussels Pride auf dem Bourse-Platz statt. Die Veranstaltung, die sich traditionell für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft einsetzt, wurde in diesem Jahr von einem gewaltsamen Vorfall überschattet. Pro-palästinensische Aktivisten griffen die Teilnehmer der Pride an, was zu einem frühzeitigen Abbruch der Feierlichkeiten führte. Laut Unser Mitteleuropa verwandelte sich der Platz schnell in ein Schlachtfeld, als etwa 50 Demonstranten unter die Menge mischten und Steine sowie Glasflaschen auf die Bühne warfen.
Die Stimmung eskalierte, als ein Stein den DJ am Kopf traf und die Musik abrupt unterbrach. Frederick da Soghe, ein Vertreter des Regenbogendorfes, bemerkte, dass die Sicherheit der sicherlich gefährdet war. Die Polizei gab an, dass bis zu hundert Demonstranten versuchten, auf die Bühne zu gelangen, was Panik unter den Anwesenden auslöste. Etwa die Hälfte der Demonstranten verließ daraufhin fluchtartig den Tatort, während die Polizei sechs Personen wegen Störung der öffentlichen Ordnung festnahm.
Pro-palästinensische Demonstration in Brüssel
Zuvor fand in Brüssel eine massive pro-palästinensische Demonstration statt, an der laut Polizei rund 20.000 Menschen teilnahmen, während Veranstalter von bis zu 80.000 Personen berichteten, wie VRT hervorhebt. Diese Demonstration, die an den Nakba-Tag erinnerte, der am 15. Mai an die Vertreibung von rund 750.000 Palästinensern im Jahr 1948 erinnert, forderte von der belgischen Regierung sowie der Europäischen Union Maßnahmen gegen den Genozid an der palästinensischen Bevölkerung.
Die Teilnehmer trugen Schilder mit Aufschriften wie „Hunger ist keine Waffe zur Verteidigung“ und die Proteste wurden von rund 60 Organisationen und Verbänden unterstützt. Der Nakba-Tag, was „Katastrophe“ bedeutet, gilt als entscheidender Moment in der Geschichte der israelisch-palästinensischen Konflikts, der mit der Gründung des Staates Israel und dem ersten Krieg im Nahen Osten zusammenfällt.
Solidarität und Kontroversen
Die Vorfälle an der Brussels Pride werfen weitreichende Fragen über die Solidarität zwischen linken Bewegungen und der LGBTQ+-Gemeinschaft auf. Der Diskurs um pro-palästinensische Solidarität hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt, insbesondere durch die Entstehung von Allianzen, die unter dem Motto „Queers for Palestine“ auftreten, wie Jacobin berichtet. In mehreren westlichen Großstädten, einschließlich Berlin, fanden während der Pride-Bewegung große Demonstrationen statt, die Solidarität mit Palästinensern zeigten.
Judith Butler thematisierte in ihren Schriften die Frage, wer betrauert werden kann, und stellt historische Parallelen zur AIDS-Epidemie und der langsamen Reaktion der US-Regierung her. In der aktuellen gesellschaftlichen Debatte gelten Palästinenser oft nicht als „worthy victims“, was die Diskussion über das Verhältnis zwischen LGBTQ+-Rechten und dem palästinensischen Kampf um Gerechtigkeit zusätzlich polarisiert.
Während in Israel offiziell bessere rechtliche Bedingungen für queere Menschen als in vielen Nachbarländern bestehen, bleibt die gesellschaftliche Akzeptanz niedrig. Demonstrationen gegen israelische Gewalt könnten zu einer breiteren Solidarität führen, die alle Unterdrückten einschließt. Es bleibt abzuwarten, wie diese komplexen Dynamiken die zukünftigen Interaktionen zwischen den verschiedenen Bewegungen beeinflussen werden.
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Ort | Bourse-Platz, 1000 Brüssel, Belgien |
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