Cortina im Olympischen Fieber: Eiskanal sorgt für Streit und hohe Kosten!
Cortina d'Ampezzo, Italien - Cortina d’Ampezzo ist in Aufregung, während die Stadt sich auf die Olympischen Winterspiele 2026 vorbereitet, die vom 6. bis 22. Februar stattfinden. Trotz der frühen Jahreszeit sind die Straßen stark vom Bau betroffen, mit zahlreichen Baustellen, die sich über die Stadt verteilen. Die gegenwärtigen Schneeverhältnisse sind uneinheitlich; während es in höheren Lagen ausreichend Schnee gibt, ist die Lage in Cortina selbst eher dürftig. Diese Situation ist besonders bemerkenswert, da viele Skigebiete in den Dolomiten ihre Saison bereits am ersten Aprilwochenende beendet haben, einige höher gelegene Regionen jedoch noch bis Anfang Mai geöffnet bleiben.
Die Olympischen Spiele kommen zu einer Zeit, in der Cortina versucht, die Pause zwischen dem Winter- und Sommertourismus zu nutzen, um Reparaturen und Renovierungen vorzunehmen. Ein kritischer Punkt in der Vorbereitung ist der neue Eiskanal für Bob- und Rennrodelwettbewerbe, der nach dem Abriss der alten Bahn im Jahr 2008 notwendig wurde. Obwohl die Planungen bereits 2019 nach der Vergabe der Winterspiele in Gang kamen, ist der Bau, der zuletzt im Februar 2024 begonnen wurde, von Diskussionen um Kosten und Umweltbelange begleitet. Die ursprünglichen Schätzungen von 42 Millionen Euro stiegen mittlerweile auf bis zu 120 Millionen Euro, was zu einer hitzigen Debatte geführt hat.
Bau und Herausforderungen des Eiskanals
Aktuell stehen die Arbeiten am Eiskanal in Cortina unter genauer Beobachtung. Die Pläne sehen vor, dass bis Ende März 2025 zumindest das Grobgerüst steht und das erste Eis aufgetragen wird. Erste Testfahrten wurden bereits im März 2023 durchgeführt, und eine offizielle Eröffnung des Eiskanals ist für Ende Oktober oder Anfang November 2025 geplant. Dennoch äußerte das Internationale Olympische Komitee (IOC) Bedenken hinsichtlich der rechtzeitigen Fertigstellung, insbesondere nach einem kürzlichen Sabotageakt, der den Zugang zur Baustelle blockierte. Eine Delegation des IOC besuchte jedoch die Baustelle und bewertete die Fortschritte als positiv.
Italien plant, alle Wettkämpfe während der Olympischen Spiele in Cortina auszutragen. Im Fall der Nichterfüllung der Baufristen gibt es jedoch einen Plan B: Die Wettbewerbe können nach Lake Placid in den USA verlegt werden, eine Stadt, die bereits zweimal Gastgeber der Winterspiele war. Laut dem zuständigen Unternehmen SIMICO verläuft der Bau des Eiskanals jedoch planmäßig, und es wird keine Notwendigkeit für einen Umzug der Wettbewerbe gesehen.
Unterkünfte und wirtschaftliche Auswirkungen
Ein weiteres Problem für Cortina ist die Unterbringung der Athleten und Zuschauer während der Spiele. Der Bürgermeister hat bereits vor übertriebenen Preisspekulationen gewarnt, da Immobilienbesitzer für Unterkünfte während der Wettbewerbe bis zu 11.000 Euro pro Nacht verlangen. Die Stadt benötigt mindestens 10.000 Betten, während aktuell jedoch nur etwa 4.000 verfügbar sind. Um diesen Engpass zu beseitigen, soll ein provisorisches Olympisches Dorf für 35 Millionen Euro errichtet werden. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um der Stadt die Möglichkeit zu geben, die Olympischen Spiele als Chance für die zukünftige wirtschaftliche Stabilität zu nutzen und die Region international zu präsentieren.
Insgesamt stehen die Olympischen Winterspiele 2026 in Cortina d’Ampezzo vor großen Herausforderungen, aber auch Chancen. Das Ziel bleibt, die Veranstaltung zu einem Erfolg zu machen, auch wenn viele Hürden genommen werden müssen. Während die Vorbereitungen weitergehen, bleibt die gesamteuropäische Gemeinschaft gespannt auf den Verlauf der Projekte.
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Ort | Cortina d'Ampezzo, Italien |
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