Digitaler Personalausweis: So nutzen Sie Ihre Identität im Alltag!

Deutschland - In Deutschland wird die digitale Identität zunehmend wichtiger, insbesondere durch Fortschritte im Bereich des elektronischen Personalausweises (eID) und der bevorstehenden Einführung einer europäischen digitalen Identität (EUDI). Am 1. Mai 2025 können Bürger Bankkarten, Bordkarten und Konzerttickets auf ihrem Smartphone speichern und vorzeigen, was ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung ist. Der elektronische Personalausweis ermöglicht zudem die Online-Authentifizierung für den Identitätsnachweis und unterstützt somit alltägliche Transaktionen. Ausweise, die nach 2017 ausgestellt wurden, verfügen über eine digitale Funktion, die jedoch erst durch die Aktivierung der Online-Ausweisfunktion nutzbar wird.

Nach der Aktivierung erhalten Nutzer einen Brief mit einer persönlichen PIN, einer PUK und einem Sperrkennwort, um ihre digitale Identität zu verwalten. Um den digitalen Personalausweis im Alltag nutzen zu können, ist die App „AusweisApp2“ erforderlich. Diese fungiert als Schnittstelle zwischen dem Chip im Ausweis und den Online-Dienstleistungsanbietern. Ein aktuelles Update der App bringt eine verbesserte Benutzeroberfläche, hat jedoch zur Folge, dass macOS Monterey 12 und ältere Versionen von iOS (14 und 15) nicht mehr unterstützt werden. Nutzer älterer Geräte müssen möglicherweise auf digitale Identifizierung verzichten oder ein neues Handy anschaffen, da mindestens iOS 16 erforderlich ist, um auf den digitalen Personalausweis zuzugreifen.

Einführung der europäischen digitalen Identität

Im Kontext dieser Entwicklungen wurde am 8. November 2023 im Trilogverfahren eine Regelung für die europäische digitale Identität beschlossen. Diese EUDI wird vertrauenswürdige digitale Dienste in der EU ermöglichen, darunter die qualifizierte elektronische Attestierung von Attributen (QEAA). Diese neue Technologie ermöglicht es zuverlässigen Institutionen, digital zu bestätigen, dass eine Person ein bestimmtes Attribut erfüllt. Zum Beispiel kann das Zentrale Fahrzeugregister des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) attestieren, dass jemand zum Führen eines Pkw berechtigt ist.

Die EU-Mitgliedstaaten müssen bis Ende 2026 eine EUDIW für ihre Bevölkerung bereitstellen. Diese Wallet wird wichtige Nachweise bündeln, die grenzübergreifend einsetzbar sind und auf persönlichen Identitätsdaten (PID) basieren. In Deutschland wird die Online-Ausweisfunktion voraussichtlich die Grundlage für die EUDIW bilden. Bürger können dann über ihr Smartphone Basismerkmale, Berufszugehörigkeiten, Berechtigungen oder Abschlüsse schnell nachweisen.

Anwendungsbeispiele und Vorteile

Einige Anwendungsbeispiele für die Nutzung der EUDIW sind bereits jetzt absehbar. Bei einer Stellenbewerbung können Hochschul- oder Berufsschulzeugnisse sowie Fortbildungszertifikate leicht eingereicht werden. Für die Buchung eines Mietwagens könnte ein digitaler Führerschein genutzt werden. Auch der Zugang zur elektronischen Patientenakte (ePA) in der Telematikinfrastruktur wäre ohne eine Chipkarte möglich, was die Nutzung von Online-Dienstleistungen erheblich erleichtern würde.

Diese Entwicklungen zeigen, wie Deutschland und die EU darauf abzielen, volldigitale Prozesse zu ermöglichen und die digitale Identität als integralen Bestandteil des modernen Lebens zu etablieren. Eine nahtlose Integration von digitalen Identitäten wird nicht nur den Alltag der Bürger vereinfachen, sondern auch neue Möglichkeiten im Dienstleistungssektor schaffen.

Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen können Sie die Artikel von DerWesten und Bundesdruckerei lesen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Deutschland
Quellen