Bargeld ade? Bundesregierung zwingt Cafés zur digitalen Zahlung!

Deutschland - Die Bundesregierung plant, Gastronomiebetriebe in Deutschland zu verpflichten, mindestens eine digitale Zahlungsmethode anzubieten. Laut Ruhr24 fordern sowohl die SPD als auch die Union die Einführung dieser Maßnahme, um die Flexibilität der Kunden hinsichtlich ihrer Zahlungsmöglichkeiten zu erhöhen. Es ist vorgesehen, dass Bargeld weiterhin akzeptiert wird und die genaue Umsetzung der Pflicht in den kommenden vier Jahren erfolgen soll.

Ein Hauptgrund für diese Initiative ist die Bekämpfung von Steuerhinterziehung in der Gastronomie, einem Sektor, der traditionell stark bargeldintensiv ist. Eine Umfrage von Mastercard und Orderbird aus dem Jahr 2021 zeigt, dass bereits 88% der Gastronomiebetriebe digitale Zahlungen anbieten, was auf eine wachsende Akzeptanz hinweist. Es wird berichtet, dass circa jeder Dritte Kunden von „Cash Only“-Angeboten genervt ist, und unter den 16- bis 29-Jährigen sogar jeder Zweite.

Bargeld und digitale Zahlungen im Wandel

Die Deutsche Bundesbank berichtet über eine generelle Veränderung im Zahlungsverhalten der deutschen Bürger. Im Jahr 2023 wurden noch 50% aller Transaktionen mit Bargeld abgewickelt, doch der Anteil der Barzahlungen ist im Vergleich zu 2021, als er noch bei 58% lag, auf 51% gesunken. Diese Entwicklung zeigt, dass bargeldlose Zahlungsmethoden an Popularität gewinnen. Insbesondere die Nutzung von Debitkarten ist gestiegen: Bei 27% der Zahlungen wurde eine Debitkarte verwendet, was einem Anstieg um fünf Prozentpunkte seit 2021 entspricht.

Das mobile Bezahlen erlebte sogar eine Verdreifachung und hat sich auf sechs Prozent der Transaktionen erhöht. Eine Umfrage zeigt, dass 44% der Bevölkerung bei freier Wahl unbar zahlen würden, während nur 28% Bargeld bevorzuge. Trotz dieser Vorliebe für bargeldlose Zahlungsmethoden äußern viele Bürger den Wunsch, auch in Zukunft Bargeld zu nutzen. Laut einer Umfrage legen rund zwei Drittel der Befragten Wert darauf, Bargeld auch in 15 Jahren noch in der gleichen Form zu verwenden, während fast die Hälfte erwartet, dass Bargeld dann an Bedeutung verloren haben wird.

Herausforderungen für Bargeldakzeptanz

Trotz der wachsenden Akzeptanz bargeldloser Zahlungsmethoden bleibt die Nutzung von Bargeld stark, insbesondere im Einzelhandel, wo Barzahlung nahezu flächendeckend möglich ist. Jedoch berichten 15% der Befragten von einem zunehmenden Schwierigkeiten, einen Geldautomaten oder Bankschalter zu erreichen, was die Zugänglichkeit zu Bargeld in Frage stellt. Diese Herausforderungen könnten einige Menschen dazu veranlassen, alternative Zahlungsmethoden bevorzugen zu müssen, während sie gleichzeitig die Möglichkeit, Bargeld zu nutzen, schätzen.

Die Debatte um die Digitalisierung im Zahlungsverkehr wird weiterhin durch die Forderungen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) nach Wahlfreiheit im Zahlungsverkehr ergänzt. DEHOGA hebt hervor, dass die digitale Infrastruktur und die Konditionen der Dienstleister verbessert werden müssen, um diese Veränderungen erfolgreich umzusetzen.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Bundesregierung ein wichtiges Signal in Richtung Digitalisierung sendet, während gleichzeitig die Akzeptanz von Bargeld erhalten bleiben soll. Diese Themen werden auch in der breiteren Diskussion des Zahlungsverhaltens in Deutschland eng miteinander verbunden.

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Vorfall Gesetzgebung
Ort Deutschland
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