Drogenhandel in Schwäbisch Gmünd: Angeklagter schweigt vor Gericht!
Weißensteiner Straße, Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Am Amtsgericht Schwäbisch Gmünd fand ein Prozess statt, der sich mit dem mutmaßlichen Drogenhandel eines Mannes aus der Stadt befasste. Der Angeklagte steht im Verdacht, seit 2022 gewerbsmäßig mit Cannabis, Drogen und Medikamenten gehandelt zu haben. Staatsanwalt Samuel Maier nannte in seinen Ausführungen zwei besonders schwerwiegende Fälle, die prägnant die Schwere der Vorwürfe darstellten. Am 13. Mai 2022 soll der Angeklagte 2 kg Marihuana gegen eine Anzahlung von 2400 Euro verkauft haben. Der zweite Fall, datiert auf den 30. Juli 2022, umfasst den Besitz von 10 Platten Haschisch, von denen er zwei Platten in der Nähe einer Schule für 2000 Euro verkauft haben soll.
In beiden Fällen war der mutmaßliche Abnehmer ein 23-jähriger Mann, gegen den derzeit ein separates Verfahren läuft. Auch wenn die Legalisierung von Cannabis in Deutschland bevorsteht, bleibt der Handel mit derartigen Mengen weiterhin strafbar. Als Grundlage der Anklage dienen ausgewertete Chatverläufe, die auf dem Handy eines mutmaßlichen Geschäftspartners gefunden wurden. Dieser Geschäftspartner verweigerte jedoch die Aussage, um sich nicht selbst zu belasten, und ein weiterer Zeuge erschien nicht zum Prozess.
Die Beweislage und Herausforderungen im Fall
Der Angeklagte selbst schwieg während der Verhandlung. Dies führte dazu, dass Richterin, Staatsanwalt und Verteidiger auf Basis der verfügbaren Chats und der Aussagen eines Polizeibeamten versuchen mussten, eine Rekonstruktion der Vorfälle vorzunehmen. Die Chats, die als entscheidend für den Fall erachtet wurden, waren jedoch verschlüsselt und anonymisiert, sodass keine Rückschlüsse auf die Absender gezogen werden konnten. Die Begriffe in den Chats variierten — so entspricht beispielsweise „Kiste“ einem Kilogramm und eine Platte Haschisch wiegt etwa 100 g.
Der Straßenpreis für Marihuana liegt zwischen 4000 und 4500 Euro pro Kilogramm, während im Chat ein Preis von 5800 Euro für ein Kilogramm angeboten wurde. Die Verteidigung argumentierte wiederum, dass die Anklage auf Spekulationen und Interpretationen basiere und es keine direkten belastenden Hinweise sowie keine Augenzeugen für den Handel gebe.
Ein möglicher Ausweg aus der Situation
Die Staatsanwaltschaft lehnte einen Freispruch ab, wobei der Angeklagte ebenfalls eine Revision vermeiden wollte. Die Richterin schlug daraufhin eine Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung von 2000 Euro vor, was in gegenseitigem Einvernehmen auf 1500 Euro, zahlbar in monatlichen Raten von 250 Euro, festgelegt wurde. Diese Lösung stellt für den Angeklagten einen Ausweg aus der prekären Situation dar, ohne dass ein vollständiges Urteil gefällt wird.
Die Hintergründe dieser Verhandlung stehen im Kontext einer steigenden Rauschgiftkriminalität in Deutschland. Im Jahr 2022 registrierte die Polizei insgesamt 346.877 Rauschgiftdelikte, was einen Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Cannabis macht dabei nach wie vor den größten Anteil aus, mit rund zwei Dritteln aller Delikte. Selbst im Jahr 2023 sind bereits 207.563 Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis registriert worden, während der Straßenhandel mit Drogen, trotz eines bevorstehenden Cannabisgesetzes, weiterhin ein ernstzunehmendes Problem bleibt, wie auch bka.de belegt.
Details | |
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Vorfall | Drogenkriminalität |
Ort | Weißensteiner Straße, Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
Quellen |