Entdeckung im Obersten Gerichtshof: Nazi-Propaganda in Argentinien!

Oberster Gerichtshof von Argentinien, Argentinien - Am 13. Mai 2025 wurden im Keller des Obersten Gerichtshofs von Argentinien mehr als 80 Kisten mit Nazi-Propaganda entdeckt. Dieser Fund erfolgte während der Räumung des Bereichs, um die Archive an ein neu gegründetes Museum zu übertragen. Die Entdeckung wird als „Entdeckung von weltweiter Bedeutung“ bezeichnet, da die Dokumente möglicherweise wichtige Informationen über den Holocaust und unbekannte Nazi-Aktivitäten enthalten.Al Jazeera berichtet, dass die 83 Kisten ursprünglich im Juni 1941 von der deutschen Botschaft in Tokio nach Argentinien auf dem japanischen Dampfer „Nan-a-Maru“ verschickt wurden.

Deutsche Diplomaten in Argentinien hatten damals behauptet, die Kisten enthielten persönliche Gegenstände. Diese Behauptung wurde jedoch widerlegt, als die Lieferungen vom Zoll zurückgehalten wurden und einer Untersuchung durch eine Sonderkommission zu „anti-argentinischen Aktivitäten“ unterzogen wurden. Ein Richter ordnete schließlich die Beschlagnahmung der Materialien an, und die Angelegenheit gelangte vor den Obersten Gerichtshof, der anschließend die Kisten in Besitz nahm.

Inhalt der Kisten

Bei der Öffnung einer der Kisten, 84 Jahre später, stellte das Gericht fest, dass die Materialien darauf abzielten, Adolf Hitlers Ideologie in Argentinien während des Zweiten Weltkriegs zu konsolidieren und zu propagieren. Die restlichen Kisten wurden in Anwesenheit des Oberrabbiners der Argentinischen Israelitischen Mutual Association (AMIA) und Beamten des Holocaust-Museums in Buenos Aires geöffnet. Diese Kisten enthalten Postkarten, Fotos, Propaganda, Notizbücher und Parteimitgliedschaftsdokumente.Kleine Zeitung berichtet, dass ein Mitarbeiter Material gefunden hat, das zur Verbreitung der Ideologie Adolf Hitlers in Argentinien bestimmt war.

Der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Horacio Rosatti, hat eine umfassende Untersuchung des Materials angeordnet. Ziel dieser Untersuchung ist es, festzustellen, ob die Dokumente von historischer Relevanz sind und Gesichtspunkte des Holocausts beleuchten können, die bislang unbekannt sind. Experten werden die Dokumente daraufhin untersuchen, um Hinweise zu globalen Finanzierungsnetzwerken der Nazis zu finden.

Historischer Kontext

Argentinien hatte während des Zweiten Weltkriegs bis 1944 eine neutrale Position eingenommen und erklärte erst 1945 Deutschland und Japan den Krieg. Laut dem Holocaust-Museum kamen von 1933 bis 1954 rund 40.000 Juden nach Argentinien, um der Verfolgung in Europa zu entkommen. Nach dem Krieg wurde Argentinien zu einem wichtigen Zufluchtsort für hochrangige Nazi-Offizielle, darunter Adolf Eichmann und Josef Mengele, die vor den Alliierten ins Versteck geflüchtet waren. Eichmann, der Organisator des Holocausts, wurde 1960 in Argentinien gefasst und nach Israel gebracht, während Mengele sich zunächst in Argentinien versteckte, bevor er nach Paraguay und Brasilien floh, wo er schließlich starb.

Mit der jüngsten Entdeckung könnte Argentinien nun einen bedeutenden Beitrag zur Aufklärung der Geschichte des Holocausts leisten und weitere Aspekte der weltweiten Vernichtungsstrategie der Nazis aufdecken.

Details
Vorfall Skandal
Ort Oberster Gerichtshof von Argentinien, Argentinien
Quellen