EU drängt Indien und Pakistan zur Deeskalation im Kaschmir-Konflikt!

EU fordert Indien und Pakistan zur Deeskalation des Konflikts in Kaschmir auf, nachdem 26 Menschen bei einem Anschlag getötet wurden.
EU fordert Indien und Pakistan zur Deeskalation des Konflikts in Kaschmir auf, nachdem 26 Menschen bei einem Anschlag getötet wurden.

Jammu und Kaschmir, Indien - Am 8. Mai 2025 hat die EU gemeinsam mit Deutschland und 26 weiteren Mitgliedsstaaten einen dringenden Appell zur Deeskalation des militärischen Konflikts zwischen Indien und Pakistan ausgesprochen. Die Union äußert große Besorgnis über die intensiven Spannungen, die aus einem jüngsten Terroranschlag resultieren, und fordert beide Seiten auf, Zurückhaltung zu üben, um das Leben von Zivilisten zu schützen. Die EU bietet zudem an, mit allen beteiligten Parteien zusammenzuarbeiten, um zur Deeskalation beizutragen. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines anhaltend kritischen Konflikts, der in der Grenzregion Kaschmir verwurzelt ist und beide Länder stark polarisiert.

Der Konflikt um Kaschmir, der als eine der ältesten Territorialstreitigkeiten der Welt gilt, ist nach wie vor stark von militärischen Zwischenfällen und scharfer Rhetorik geprägt. Der Auslöser der aktuellen Spannungen war ein Terroranschlag am 22. April, bei dem 26 Menschen, überwiegend Touristen, in Jammu und Kaschmir getötet wurden. Indien macht Pakistan dafür verantwortlich, während Islamabad diese Vorwürfe zurückweist. In den Tagen nach dem Anschlag führte Indien Luftangriffe auf mehrere pakistanische Ziele durch, was Pakistan zu Granatangriffen veranlasste.

Ursprünge des Konflikts

Der Konflikt hat seine Wurzeln in der britischen Kolonialgeschichte und der Teilung Britisch-Indiens im Jahr 1947, die zur Gründung der beiden Staaten Indien und Pakistan führte. Der Maharadscha von Jammu und Kaschmir, Hari Singh, unterzeichnete am 26. Oktober 1947 das „Instrument of Accession“ zu Indien, jedoch erkennt Pakistan dieses Abkommen nicht an. Der kaschmirische Konflikt hat nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Dimensionen, da die Region für ihre hochwertige Kaschmir-Wolle bekannt ist.

Im Verlauf der Geschichte haben Indien und Pakistan drei Kriege geführt, von denen zwei um Kaschmir vliefen. Die Linie von Kontrolle (LoC), die Kaschmir seit dem ersten Krieg 1947/48 unterteilt, gilt als eine der gefährlichsten Grenzen der Welt. Die angespannten militärischen Aktivitäten beider Länder haben zuletzt die Besorgnis internationaler Akteure, einschließlich der EU, geweckt.

Atomare Risikofaktoren

In Anbetracht der Tatsache, dass beide Länder Atomwaffen besitzen, stellt der Konflikt auch ein erhöhtes Risiko eines umfassenden militärischen Zusammenstoßes dar. Indien verfolgt eine „No first use“-Doktrin, sodass es erklärt hat, zunächst keine Atomwaffen einzusetzen, während Pakistan einen Ersteinsatz von Atomwaffen für möglich hält. Schätzungen zufolge hat Indien 172 Atomsprengköpfe, Pakistan etwa 170. Die militärische Aufrüstung beider Nationen und die Drohung Pakistans mit Vergeltungsmaßnahmen nach indischen Luftangriffen verstärken die Sorgen über eine mögliche Eskalation des Konflikts.

Darüber hinaus hat Indien den Indus-Wasservertrag von 1960, der die Wassernutzung zwischen beiden Staaten regelt, im Mai 2025 ausgesetzt. Diese Maßnahmen erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Spannungen weiter, da Wasserknappheit in der Region ebenfalls ein brisantes Thema darstellt. Die Konkurrenz um Wasserressourcen könnte in Kombination mit militärischen Auseinandersetzungen zu einer explosiven Situation führen.

Diplomatische Bemühungen

Die EU und internationale Beobachter warnen vor der Zuspitzung der Lage. Die diplomatischen Kanäle zwischen Indien und Pakistan sind weitgehend blockiert, und schnell umsetzbare Lösungen scheinen unrealistisch. Historisch gesehen haben frühere Vorschläge zur Konfliktlösung, wie das Shimla-Abkommen von 1972 oder die von den Vereinten Nationen geforderten Volksabstimmungen, keine Wirkung gezeigt. Verstärkte militärische Aktivitäten und politische Spannungen in der Region machen die Lage im Frühjahr 2025 besonders angespannt.

Die Situation in Kaschmir bleibt angesichts der fortwährenden gewaltsamen Auseinandersetzungen und der politischen Differenzen zwischen den beiden Ländern besorgniserregend. Angesichts dieser Komplexität sind die Bemühungen der EU zur Deeskalation von zentraler Bedeutung, um das Risiko eines größeren Konflikts zu mindern und die leidende Zivilbevölkerung in der Region zu schützen.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, besuchen Sie bitte zvw.de, rundschau-online.de, oder rnd.de.

Details
Vorfall Terrorismus
Ursache Terroranschlag
Ort Jammu und Kaschmir, Indien
Verletzte 26
Quellen