EU plant drastische Sonderzölle auf US-Exporte: So reagiert die Wirtschaft!

Brüssel, Belgien - Inmitten eines angespannteren Handelsumfelds bereitet die Europäische Kommission Sonderzölle auf US-Exporte im Wert von bis zu 95 Milliarden Euro vor. Diese Maßnahme könnte auf eine Vielzahl von Industrie- und Agrarprodukten abzielen, zu denen auch Autos, Süßkartoffeln und Whiskey gehören. Die Entscheidung steht im Raum, da die Kommission ihre Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) ankündigte, um gegen die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump vorzugehen, die als Verstoß gegen internationale Handelsregeln angesehen wird. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betont die Entschlossenheit der EU, eine Verhandlungslösung mit den USA zu finden, während gleichzeitig die Frist für Verhandlungen im Juli endet, die von Trump festgelegt wurde, um mögliche neue Zölle zu rechtfertigen.
Zusätzlich plant Trump, neue Sonderzölle auf EU-Importe zu erheben, sollten die Vorschläge der Europäischen Union nicht als ausreichend erachtet werden. Über 200 Produkte stehen auf der Liste der möglichen Zölle, darunter auch Maschinen-, Auto- und Flugzeugteile sowie landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Truthahn und Lachs.
Zölle als Handelsinstrument
Die EU sieht die Zölle der USA als ungerechtfertigt und unvereinbar mit den Regeln der WTO. Daher plant die Kommission, diese Zölle rechtlich anfechten zu lassen, und fordert eine breite Zustimmung von den 27 EU-Ländern für ihre Maßnahmen. Die besonderen Zölle sollen vor allem Produkte treffen, für die es alternative Lieferanten gibt, um Engpässe in der Versorgung zu vermeiden. Medikamente wurden nicht auf die Liste der möglichen Zölle gesetzt, um sicherzustellen, dass essenzielle Güter nicht betroffen sind.
Die EU hat ebenfalls die Möglichkeit von Ausfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte im Wert von 4,4 Milliarden Euro ins Auge gefasst. Laut EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič können die Zölle schädliche Auswirkungen auf Unternehmen und Verbraucher in Europa haben. In diesem Kontext forderten führende EU-Abgeordnete eine kontinuierliche transatlantische Zusammenarbeit, insbesondere nach der Wiederwahl von Trump im November 2024.
Politische Reaktionen und Zukunftsausblick
In einer Debatte am 12. Februar 2025 zwischen Europaabgeordneten und Vertretern der EU-Institutionen wurden die Zolldrohungen der Trump-Regierung erörtert. Bernd Lange, der Vorsitzende des Ausschusses für internationalen Handel, wies auf die Möglichkeit von Gegenzöllen hin, sollte die US-Regierung ihre Politik weiter verschärfen. Gleichzeitig betonte Sophie Wilmès, stellvertretende Vorsitzende der Parlamentsdelegation für die Beziehungen zu den USA, die Notwendigkeit der Abschreckung gegen weitere Zölle.
Die EU hat der amerikanischen Regierung eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter vorgeschlagen, die jedoch bisher abgelehnt wurde. Diese Entwicklungen schaffen ein komplexes Umfeld, in dem sowohl die USA als auch die EU um ihre Handelsinteressen kämpfen. Die bevorstehenden Entscheidungen werden große Auswirkungen auf die transatlantischen Beziehungen und die globale Handelslandschaft haben, während die EU weiterhin Druck auf die USA ausübt, um eine gerechte Handelslösung zu erreichen.
Für detailliertere Informationen zu den laufenden Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen der EU und den USA, verweisen wir auf die Berichterstattung von FAZ, SRF und Europarl.
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Ort | Brüssel, Belgien |
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